30.06.2008

Ich möchte...

[Sebastian Urzendowsky by Paul Rohlfs - Source.]

...so Vieles. Unter anderem einen Post zu dem Thema schreiben, was ich alles möchte. Um dann in der Konklusion festzustellen, dass man nicht alles haben kann. Ein Thema, das ich in trunkenen Selbstgesprächen schon dutzende Male impro- referiert habe. Aber zu Themen, die tiefer gehen, gelingt es mir einfach nie, mal was zu tippen. Ärgerlich.

Heute möchte ich zunächst meinen guten Vorsatz wahr machen, mehr deutsche Filme zu schauen. "PingPong", 22:45 im ARD.

"Ohne Vorankündigung besucht der 16-jährige Paul (Sebastian Urzendowsky) seine Verwandten. Er hat erst vor kurzem seinen Vater verloren, auf der Suche nach einer heilen Welt geht er an einen Ort, der ihn an unbeschwerte Kindheitstage erinnert. Dabei dringt er in den Mikrokosmos einer scheinbar glücklichen Familie ein. In seiner Tante Anna (Marion Mitterhammer) lernt Paul eine Frau kennen, die seine Anwesenheit anfänglich widerwillig hinnimmt, ihn dann aber zu akzeptieren beginnt und auf ihre Seite zieht. Paul sucht immer stärker ihre Nähe und bemerkt zu spät, dass sie ihn als Spielball benutzt. Als sie dabei die Kontrolle verliert, reagiert Paul mit einer Verzweiflungstat."

Diverse Kritiken, die ich jetzt nur mal überflogen habe, klangen sehr gut, vor allem Sebastian Urzendowsky schien zu begeistern, ich glaube, das kann man sich mal anschauen.

Ich werde es allerdings nur aufnehmen. Will heute zeitig ins Bett gehen und mir vorher noch 1, 2 Gedanken machen, was ich tun muss, um mein Leben in den ab morgen beginnenden, letzten 2 Monaten meines alten Lebens wieder auf die Reihe zu bekommen. Eine Reise nach Island wird mir dabei schonmal nicht weiterhelfen. Wussten sie, wie teuer es ist, nach Island zu kommen?

Werde mir wohl ein preisgünstigeres Nirgendwo suchen müssen.

[Das Nikki habe ich auch.]

29.06.2008

Einer muss ja verlieren...

[UEFA Euro 2008 - Finale Germany versus Spain (Deutschland gegen Spanien) - Public Viewing - Kia Fan Fest Dresden. Für's Google.]

[Anstehen.]

[Das Bild habe ich nur wegen des jungen Mannes links im Bild gemacht. Und die sahen dort alle so aus. Beklemmend und erregend zugleich.]

...und ich verliere lieber gegen Spanien als gegen Italien, Russland oder die Türkei.

Ich freu' mich trotzdem, dass wir es, wider Erwarten, überhaupt bis ins Finale geschafft haben. So war's wenigstens bis zum letzten Tag spannend.

Ich werde weiter Paella essen. Herzlichen Glückwunsch, Spanien.


[YouTube hat mich gnadenlos im Stich gelassen, deswegen mal über Blogger hochgeladen. YouTube stinkt.]

Mein Mitbewohner sagt, ich muss los...

...er steht schon in der überdimensionierten Menschentraube aka Schlange vorm Public Viewing.

Mach' ich also los, gleich, jetzt. Ich bin müde. Und habe morgen Frühdienst.

Ein allerletztes Mal dieses Jahr:

SCHLaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaND!!!

27.06.2008

Music Minute: Collaboratastic.


Alleine Musik machen ist nicht mehr hipp. Anders hab' ich die beiden jetzt nicht gemeinsam überschrieben bekommen.

Oben Flo- Rida featuring Timbaland mit "Elevator", unten Linkin Park und Busta Rhymes mit "We made it".

Beides großartig, wobei mich Linkin' Park noch nicht ganz überzeugt haben. Ich habe mich nur gefreut, dass nach dem eher mäßigen, letzten Album wieder was Neues kam. Man hört sich rein. Der Chorus ist wundervoll.

Gute Nacht, Welt.

Nix passiert.

Sergio Ramos könnte so gut aussehen, wenn er mal zum Friseur gehen würde. Aber gut, dass er's nicht tut. Dann kommt Fernando Torres wenigstens nicht in Versuchung.

Außerdem ist meine Stimme halb weg. Vielleicht doch bisschen laut geschrien am Mittwoch. Das war's wert. Vielleicht ist es aber auch endlich der Stimmbruch.

Wasauchimmer. C. hat mir heute mal wieder geschrieben. Sehr angenehm. Kann ich nur leider nicht mehr feiern, denn in 5 Stunden klingelt mein Wecker. Morgen großes Sommerfest in der Seniorenresidenz. Soll heißen: Feierabend irgendwann 3 Stunden nach dem regulären Feierabend.

Prost und Gute Nacht, Welt.

Samstag
supdate:

26.06.2008

Wienale!

[So sehe ich ihn jeden Abend... *hrhrhrhrhrhrhr*]

Gehste krachen...

Grundsätzlich tritt ja nie das ein, was ich erhoffe. Mein Schicksal lenkt das dann immer so, dass ich einen weiteren Grund habe, mich zu betrinken. Und nein, ich bemitleide mich nicht. Ich stelle fest. Bam!

Aber heute so? Und gestern so? 'Schland und 'Spana sind weiter!!! Yaaaaaaaaay!!! Ich komme gar nicht mehr raus aus'm Freundentaumeln, meine arme Pumpe... Wunderschön.

Und damit stimmt das Finale, das ich noch vor dem ersten Spieltag getippt habe. Ich hab' halt doch Ahnung. Muss nur noch das dazu getippte Szenario stimmen und ich bin selig.

Blöd nur, dass ich jetzt beiden Mannschaften den Titel gönne. Das macht das Klatschen am Sonntag etwas schwerer. Da aber Fernando Torres auf der Liste meiner potentiellen Fußballehemänner auf Platz 1 steht, drücke ich dann doch Spanien umgotteswillendenkesnichteinmal.

SCHLAND!!!

Es vaterlandelt...

..."deutschtümeln" scheint man scheinbar nur auf Nazis anwenden zu dürfen. Armes, putziges Wort.

Und ich wusste bereits, dass es ein großartiger Tag wird, als ich den schönen Hendrik nach einem halben Jahr Fitnessclubmitgliedschaft zum allerersten mal oberkörperfrei gesehen habe. Mich hätte da keiner sehen dürfen. Normalerweise weiß ich ja meine lüsternen Blicke gekonnt zu verstecken, aber diesmal... fasziniertes Starren. Zu dumm, dass er nicht im Fitnessclub duscht. Aber das wäre vielleicht auch zur Enttäuschung geworden...

Und so ging das weiter.

Nachdem am Nachmittag noch die Apokalypse über Dresden schwebte (und ich auf dem Weg auf Arbeit mit dem Rad durch die Apokalypse musste), beruhigte sich das Wetter am Abend wieder und blieb tatsächlich bis Abpfiff ruhig.

[Public Listening mit Bela Rethy, jetzt weiß auch der letzte Depp, wie Herr Rethy aussieht.]

Sooo ein schönes Spiel. Auch wenn es kein schönes Spiel war, wie Fußballexperten nicht müde wurden, mir zu erklären. Mir ging das Gemecker auf den Sack. Nach allem, was ich mitbekommen habe, haben wir gewonnen.

Das Schönste am Public Viewing, zu dem ich mich ja erst gar nicht trauen wollte, war wieder der Marsch vom Elbufer in die Neustadt. Kinder, was haben wir geschrien. Und tatsächlich blieb, zumindest in meinem Blickfeld, alles friedlich. Ich hatte ja wirklich befürchtet, dass die Serkans und Spyridons unserer Stadt sich zusammenrotten und militanten Unfug treiben, aber stattdessen freundliche Türken am Dönerstand, bei denen wir ganz im Sinne der Völkerverständigung halb 2 auch gleich noch einen Dürüm gekauft haben. Den Bockwurstständen in Istanbul ging's wahrscheinlich nicht ganz so gut.

[Gary.]

Heute morgen dann schon um 7 wach gewesen und die Chance genutzt, um noch vor'm Aerobic mein Fahrrad bei den Filmnächten abzuholen. Das musste die Nacht mal an der Elbe schlafen.

Auf dem Weg dahin auch mal wieder ein paar der schönen Graffitis im Johannstädter Skatepark schräg gegenüber gemacht, die Kinder haben sich aber auch schon mal mehr Mühe gegeben. Ich erinnere mich, dort vor 2 Jahren fast 2 Stunden Fotos gemacht zu haben. Diesmal war ich in 5 Minuten fertig.

Dann kam auch noch die liebe Sonne raus und schien mir auf den nach wie vor nicht abgelegten Deutschland- Blumenkranz, so ein Spaziergang am Morgen hat schon etwas sehr Entspannendes. Hoffen wir, dass das so weitergeht.. heute habe ich ausnahmsweise mal frei.

[UEFA Euro 2008 Public Viewing - Kia Fan Fest Dresden - Der Morgen danach.]

25.06.2008

Gülle + Gülle = Gülle.

...eigentlich wollt' ich nur diesen Wortwitz loswerden.

Habe mir das gestern Abend nur so nebenbei angeschaut, die erste halbe Stunde ohne Ton- die Gülle in der Gülle (Hörbeispiel), zusammen mit Collien Fernandes. Wer von beiden Paris und wer Nicole sein soll, weiß ich nicht.

Die Vogelspinne hat Gülle schonmal richtig erkannt und ein neues Wort hat sie auch gelernt. Auf ComedyCentral hat Gülcan Kamps kürzlich "Die dümmsten Vierbeiner der Welt" moderiert. Ihr Glück, dass sie schon Männchen machen kann.

23.06.2008

Andre ist müde.

[Aktuellstes Graffiti drüben im Skatepark.]

Die letzten Tage waren irgendwie weniger kreativ. So wie viele zuvor. Hat einer 'ne Ahnung, wie man sich zu Eigeninitiative motiviert? Heute mal mit Computerauslassen versucht. Ging schon ganz gut.

[Roman Pavlyuchenko.]

Aber das Erste zuerst:

Niederlande - Russland war sehr unglücklich. Sag' ich noch, der Ibrahim muss aufs Feld, darf er tatsächlich 'ne halbe Stunde aufs Feld, bringt das auch nichts. Ich hab's nicht mal bis zu Ende gesehen, weil ich feiern wollte.

Wie die Party war, wollen sie wissen? Meine Mutti sagt immer, wenn du nichts Nettes über eine Party zu sagen hast, sag lieber gar nichts. Ab "Moskau" habe ich wild getanzt. Vier Lieder lang. Dann sind wir gegangen. Aber hey... es war kostenlos.

[Ibrahim Afellay.]

Sonntag dafür schon um 10 aufgestanden und nochmal wählen gewesen, das Ergebnis war das Selbe wie letztes Mal, Frau CDU hat gewonnen und darf uns nun 7 Jahre lang den Weg weisen. Und wehe, die Brücke und das Bühlauer Bad kommen nicht. Dann ziehe ich meine Stimme zurück. Bei einer Wahlbeteiligung von atemberaubenden 34% könnte das einiges ändern.

Mittags dann mit F. und L. in der Neustadt Sushi essen gewesen. Die Sushi- Bar war ganz hübsch, ich habe allerdings grundsätzlich ein Problem damit, zu essen, wenn ich auf Kommando essen soll. Auf diese spaßige Idee kam mein Magen irgendwann mal und seitdem tut mein Bauch weh, wenn bei Omi pünktlich um 12 das Essen auf dem Tisch steht. "Und früher warst du immer so ein guter Esser..." Mit Bier und Zigarette auf dem Sonnendeck war's dann doch gemütlicher. Schönes Wetter verlangt einfach nach Bier.

Am Abend dann endlich Spanien - Italien. An die ersten 120 Minuten kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, wie ich mein Plüschnilpferd umarmt und laut geschrien habe. Und mein kleiner DDR- Plüsch- Hund, der bis gestern Abend noch sowas wie bellen konnte, wenn man ihn gedrückt hat, kann jetzt nur noch quietschen. Damit ist mein getipptes Finale in unserer kleinen, privaten Tipprunde das Einzige, das überhaupt noch möglich ist. Russland - Türkei darf einfach nicht sein.

Heute hab' ich dann dank des inaktiven Computers endlich mal wieder umgeräumt. Das erste Mal seit unserem Einzug im September. In meinem ehemaligen Zimmer in der mütterlichen Behausung habe ich zeitweise alle 2 Wochen umgeräumt. Dieses verdammte, selbstgebaute Podest lässt sich aber auch schwer verschieben. Mein Rücken redet jetzt erstmal 'ne Woche nicht mehr mit mir.

Das war's. Morgen, wie auch heute Frühdienst, und am Mittwoch Spätdienst. Das habe ich erst heute im Dienstplan gesehen. Selbstmitleidstirade.

Von hier an steil bergauf.

Gute Nacht, Welt.

21.06.2008

Bisschen einseitige Berichterstattung dieser Tage, meinen sie?

...dann passen sie sich doch einfach an und jubeln mit. So wie Lu- Lu- Lukas hier. Bilder heute gefunden in seinem MySpace.

Niederlande - Russland bisher 0:0, ich bin ein wenig enttäuscht. Ich habe 4:2 getippt. Da muss mal mein Ibrahim auf den Platz, dann geht das auch los.

Der Vollständigkeit halber muss auch noch dieser unmögliche Clip, der mich schon seit Spieltag 1 aufregt, hier eingeklebt werden:


Plöpp!
Wie er guckt. Drollig.

Ich muss feiern geh'n. Fröhlichen Sommeranfang miteinander!

Gute Nacht, Welt.

[Für uns' Ulle: Mladen Petric Gedächtnisfoto.]

Heute zum Beispiel habe ich nichts weiter zu erzählen. Meine Zigaretten sind alle.

Der siebte Dienst in Folge, 1 Frühdienst, 6 Spätdienste, sowas mag ich eigentlich sehr gerne, ich habe aber auch nichts dagegen, morgen mal wieder frei zu haben. 14 Uhr Aerobic, irgendwann ab 23Uhr Dresden Tanzt. Das sind meine Termine.

Fuball heute war ja nicht so toll. Wer sich dieses Verlängerungs- Elend ausgedacht hat... Nur gerecht war es allerdings, dass es zur Elfmeterscheiße zum Elfmeterschießen kam. Und was Hrvatska da geboten hat, war ja unter aller Sau. Ich mein', da steckste nich' drin, man kann's wohl auf die Nerven schieben, aber genau die haben Ali, Mehmet, Mustafa und Hüseyin halt behalten. Ich bin kein Rassist. Aber ich bin gegen die Türkei.

Jetzt müssen wir die Türkei platt machen. Und ich habe Angst, dass Förtüna uns da reingrätscht. Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Halbfinale zelebrieren werde. Betrunken auf jeden.

Wieder daheim habe ich nochmal einen Blick in die Datenbank verfügbarer Homosexueller geworfen, da waren aber auch nur noch "hoffene" und "spotnane" Männer online, die "neuwertige Leder- Slings" zum Verkauf anboten. Und ich bin stolz, nicht zu wissen, was das eigentlich ist.

Alles so traurig...

Gute Nacht, Welt.

20.06.2008

Komm an meine Brust, Cristiano.

Public Viewing, heute erst ab Halbzeit 2 weil ab 3 Minuten vor Anstoß Einlassstopp ausgerufen wurde. Als Spätdienstleistender fühlte ich mich grob diskriminiert. Trotzdem beide Tore von direkt hinter der Altglastonne sehen können und bei uns im Block der Wartenden war fabelhafte Stimmung. Lustige Holländer so schräg hinter mir. "Darfen mir die Multivitaminsaftn mit reinnehmen? Nee ne? Mussn wir trinkn für die deutsche Toren."

Hätte ich ja nun wirklich nicht gedacht, dass wir Cristiano durch sportliches Talent schlagen könnten. Ich hatte auf Glück gehofft. Respektabel. Ärgert mich im Nachhinein sehr, dass ich für Portugal getippt habe. Verrat wird hart bestraft. Kroatien, wir machen dich platt.

*autokorso**so seh'n sieger aus**gröhl*'Schland.!*/gröhl**/so seh'n sieger aus**/autokorso*

19.06.2008

Ein letztes Mal.

Ich male ja nicht gerne schwarz. Aber wenn wir morgen gegen Portugal gewinnen, haben wir das Glück, mit dem Italien vor 2 Jahren Weltmeister geworden ist. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Glücklicherweise ist mein "Schland."- Shirt noch rechtzeitig angekommen. Bei eBay gekauft. Original ProSieben Merchandise aus dem Jahr 2006, der Print sogar in Samtbuchstaben. Und für 18€ (Versand inklusive) auch nicht so teuer. Girlie- Shirt Größe M. Ich finde, es steht mir.

"Kein Alkohol ist auch keine Lösung."

So standen sie gestern Abend da. Und haben mich vorwurfsvoll angesehen. Verständnislos beinahe. Meine besten Freunde, die Flaschen mit dem Glücklichmacher drinne.

Es begann alles mit Philipp. Meine Beziehung zum Alkohol hier in ihrem vollen Ausmaß zu schildern, würde den Rahmen sprengen. Und sie wissen, wie viel ich poste, bevor ich der Meinung bin, irgendeinen Rahmen zu sprengen.

Ich weiß nur so viel: Ich mag es nicht, wenn sich jemand über meine Beziehung zum Alkohol lustig macht. Es ist wie eine Beziehung zu einer Person, von der einem jeder abrät, man selbst hält es aber wider besseren Wissens für das Richtige. Man will es nicht hören. Ich will es nicht hören.

Seit mindestens 14 Monaten habe ich keinen einzigen Abend ohne Alkohol verbracht. Und es waren definitiv mehr als 14 Monate. Mit absoluter Sicherheit kann ich es aber nur so weit zurück datieren. Nichts worauf man stolz sein muss, ich brauche das nur für's Notizbuch, seit ich mein analoges Tagebuch abgeschafft habe.

Meinungen?

Ich überlege, das hier ausschweifend zu referieren, dazu bräuchte ich aber mehr Zeit.

Gestern auf jeden Fall einen alkoholfreien Abend verbracht und entgegen meiner Befürchtungen ging es mir gestern Abend gut, ich bin schnell eingeschlafen und ich habe auch die ganze Nacht durchgeschlafen. Für den Normalsterblichen klingt das nach nichts, für mich ist es ein Erfolg. Und vielleicht auch ein Zeichen wachsender Zufriedenheit mit dem, was ich habe.

Es geht bergauf. Heute mit Vodka Lemon.

17.06.2008

Gute Nacht, Welt...

...gibt es ab sofort nur noch, wenn sich aus meinen Erlebnissen des Tages nichts besseres machen lässt. Also nicht wundern. Und nicht weinen.

Heute mein erster alkoholfreier Abend seit mindestens 14 Monaten. Weiter zurück datieren kann ich mangels Aufzeichnungen nicht. Ich werde morgen berichten, wie es funktioniert hat. Wenn ich überlebe.

Gute Nacht, Welt.

Muss ich den Kalkofe jetzt mögen?

...ich mag den Kalkofe nämlich eigentlich nicht. Und auch seine Mattscheibe regt mich mehr auf, als dass sie mich amüsiert. Aber wenn sein überheblich vorgetragenes Geseier aufgezeichnet und abgetippt wird, vermag es durchaus zu überzeugen.

Auszüge aus seinem Interview "Ich habe Schmerzen" in der letzten Ausgabe der NEON, seit gestern nun die Juli- Ausgabe bei Inge Lenuwait im MuFu- Lädchen.

"[...]

Weil das Fernsehen inzwischen perfiderweise über sich selber lacht?
Da täuschen sie sich. Das Fernsehen gaukelt den Leuten nur vor, über sich selbst zu lachen. Die Macher haben erkannt: Hey, du musst zu 'TV Total' und dich zum Idioten machen. Die vielen B- Promi- Formate, vom 'Ochsenrennen' bis zu 'Die Burg' haben das Über- sich- lachen- Lassen zum Beruf erklärt. Die letzte Ironie ist zerstört.

Aber die Zuschauer machen mit.

Man muss akzeptieren, dass es viele Doofe gibt. Die meisten Menschen denken sehr einfach und vertrauen den Medien. Dadurch sind sie leicht zu manipulieren.

[...]


Gehen die falschen Leute zum Fernsehen?
Definitiv. Die meisten fangen dort heute als Praktikanten an, und plötzlich bekommen sie Macht, etwa als Redakteur einer Sendung. Dann haben sie Schicksale in der Hand. Ein Arbeitsplatz, an dem man plötzlich Macht ausübt, kann für Leute mit Persönlichkeitsstörung leider gefährlich sein. Wir kennen das ja aus verschiedenen politischen Regimen.

[...]


Sie sind Teil des Systems, das Sie kritisieren. Verspüren sie oft die Schizophrenie des Hofnarren?

Ja, ganz klar. Vor über einem Jahr habe ich einen Artikel im 'Spiegel' geschrieben. Viele Leute aus dem Fernsehen kamen zu mir und sagten: Toll! Genau! Du hast so Recht - aber was sollen wir machen? Der Zuschauer ist eben doof! Die haben gestanden und gleichzeitig geleugnet. Dann wurde ich zu einer Podiumsdiskussion geladen. 'Quo vadis deutsches Fernsehen' hieß sie. Da waren die Programmchefs von allen Sendern. Ich habe einen Vortrag gehalten. Eine knallharte Analyse: Warum macht man keine Programme, die man selber sehen will? Warum werden hierzulande keine Ideen entwickelt, sondern nur Formate aus dem Ausland eingekauft? Warum glauben wir nicht mehr an gutes Fernsehen? Das war ein leidenschaftlicher Aufruf. Es wurde gelacht, es wurde genickt, und dann hörte man von Sat1: 'Aber wir machen doch innovatives Programm, Olli! Wir produzieren eine brandneue Staffel 'Promi- Schiffeversenken', da bist du herzlich eingeladen!' und ein Produzent des ZDF verteidigte sich: 'Wir haben das 'Forsthaus Falkenau' nach zwanzig Jahren mit jüngeren Schauspielern besetzt, aber das merkt ja wieder keiner!' Das versteht man bei uns unter Innovation. Machern, die so denken, kann man nur sagen: Geht mal in die USA zu HBO und stellt euch mit dieser Einstellung vor. Da dürft ihr nichtmal Kaffee kochen.


Sie haben in der Irrenanstalt ProSieben ihre eigene Zelle - obwohl sie doch der Psychiater sind.
Wir haben für 'Kalkofes Mattscheibe' eine kleine Ecke in einem großen Studio. Direkt neben uns, in der noch kleineren Ecke, steht das Plüschsofa von Sonya Kraus, und wenn ich in der Pause telefonieren gehe, sitze ich am Tisch von Richter Hold. Das ist bizarr. Zwischenzeitlich hatten wir ein luxuriöseres Studio. Aber da werden mittlerweile nur noch Call- In- Shows aufgezeichnet. Die machen gerade die Kohle, also kriegen die das Studio.

[...]


In 'Clockwork Orange' wird der Halbstarke Alex durch Medienberieselung gebrochen. In '28 Days Later' ist die Quelle des Zombievirus die Gewalt im Fernsehen. Wie fühlen sie sich nach tagelangem Sichten?
Sie meinen, ob ich zum Zombie werde oder zur sabbernden Hülle? Das Ergebnis ist dasselbe: Game over. Wenn du abstumpfst, wirst du gebrochen. Als junger Mensch, der keine Ahnung hat, denkst du irgendwann: Ich bin schon vierzehn und hatte noch keinen Sex mit meinem Schwiegervater oder meinem Haustier, ich habe auch kein Genitalpiercing und will kein Supersänger werden - ich bin offenbar pervers. So ändert sich langsam die Welt und wird zu dem, was wir da vorgesetzt bekommen.


[...]

Schauen sie sich doch die Betrügereien auf 9Live und anderen Sendern an. Da steht ein Vollidiot vor dem Flipchart. Und nichts passiert. Stundenlang! Aber man wird abgezockt. Wenn du da ein paar Bänder gesichtet hast und dann siehst du den 'Kahn der guten Laune' mit Achim Mentzel - dann denkst du dir: Die haben sich echt Mühe gegeben. Haben sich all die bunten Sachen angezogen. Können sogar in die gleiche Richtung schunkeln. Du gibst dich plötzlich mit sehr wenig zufrieden. Und das macht mir am allermeisten Angst.

[...]"

Ferien auf dem Lande.

Wie bereits erwähnt, war ich übers Wochenende auf Fernreise. Also nicht wirklich übers Wochenende. Sondern zwischen zwei Schichten. Und auch nicht wirklich fern. Sondern in Bernsdorf. Die Qualität litt darunter allerdings nicht.

Samstag nach dem Frühdienst noch schnell tanzen gewesen, einen völlig unnötigen Wocheneinkauf getätigt, Kackpapier vergessen und dann 17.31 in den Zug Richtung Königsbrück gestiegen. Der Name kam mir gleich so bekannt vor, aber ich wusste nicht mehr, warum. Am Bahnhof Königsbrück wusst' ich's dann wieder. Da stand er einst, S. in seinem schwarzen Golf, ein Lächeln über's ganze Gesicht, und ich habe mich einen Monat lang fabelhaft gefühlt. 2003 oder wann das war. Doch dann kam der gelbe Brief...

[Busfensterimpressionen. Nicht schön, aber selten. Hier alle Bilder.]

Gott sei Dank musste ich aber noch in den Überlandbus umsteigen, um über Dörfer, die bezaubernde Heile- Welt- Namen wie Schmorkau, Schwepnitz oder Grüngräbchen trugen, letztlich nach Bernsdorf zu gelangen. Dort ist mein Vati nämlich Dauercamper. Seit noch nicht so langer Dauer. Er wechselt immer mal das Gehöft.

Und endlich am Ziel meiner Reise wusste ich, dass es sich gelohnt hatte, die BRN dieses Jahr mal sausen zu lassen. Unterkunft direkt am Meer, nackte Rentner in der Sonne und der Rotkäppchen Sekt wartete bereits auf mich.

Vor dem Abendbrot gleich mal den Badetümpel angetestet, stilecht splitternackt natürlich, und als ich zwei Runden geschwommen war, rief man mich zum Essen. Von Vati selbt eingelegte Steaks, und nicht irgendwelche Putensteaks oder "Fischsteaks", nein, echte Fleischsteaks, dazu von Vati selbst gemachter Gemüsesalat und von Vati selbst gekauftes Radeberger, es fühlte sich an wie Paradies.

Am Sonntag hatte mein Vati dann Geburtstag, deswegen haben wir, nachdem wir noch einmal Mondscheinbaden waren, am Lagerfeuer reingefeiert und noch bis 2 gesessen.

Am nächsten Morgen wurde ich in meinem Vintage- Wohnwagen auf persönlichen Wunsch 9.30 mit den Worten "baden geh'n" geweckt, also gleich wieder in die Badehose gesprungen, wieder rausgesprungen, als mir einfiel, dass wir ja freikörperbaden, und anschließend erfrischt an den Frühstückstisch mit Kaffee und Brötchen gesetzt. Weder Kaffee noch weißes Mehl gibt es bei mir daheim. Kaffee ganz selten. Kann man als nie gelten lassen. Ich war im Himmel.

Nach dem Frühstück noch eine kleine Radtour gemacht, Felder und Wälder angeschaut, noch ein Bier getrunken und dann musste ich auch schon wieder in den Zug zurück in die Zivilisation. Spätdienst stand im Kalender.

Ich kann nur jedem, dem sich eine ähnliche Möglichkeit bietet, empfehlen, zeitlich begrenzte Abgeschiedenheit einer städtischen Großveranstaltung vorzuziehen. Baumelseele, Luftkopf und ein angenehmer Eigengeruch nach See, Feuer und Kuh sind es definitiv wert.