01.09.2014

We're just chasing sparks. We're just chasing those ancient sparks.



Eigentlich nehme ich mir ja nun schon seit vielen Monaten vor, nicht jeden Post mit dem Hinweis darauf zu beginnen, dass ich eigentlich gern öfter posten wöllte. Und eigentlich denke ich auch jedes Mal, wenn ich diesen Satz tippe, dass ich nun, jetzt, ab hier und ab heute endlich wieder anfange, regelmäßiger zu posten. Was wiederum dazu führen könnte, dass oben genannter, unliebsamer Einleitungssatz sowieso hinfällig wäre. Aber dann verstreichen die Tage, werden zu Wochen, Wetter zieht ins Land, Content fliegt vorbei, schaut kurz ins Fenster, fliegt weiter, nichts fühlt sich wirklich an, als würde es genügend Sinn ergeben, um es in die Welt zu tragen und überhaupt machen essen und schlafen so viel mehr Spaß als tippen und einbetten, und bevor man sich's versieht, ist wieder ein Monat verpufft.



Im August lag das aber, so glaube ich, daran, dass der August einfach scheiße war. Ich kann nichtmal konkret sagen, was genau mich gestört hat, aber ohne auf die Tränendrüse drücken zu wollen: Ich hab' ja hier so'ne Dysthymie. Und auf Dauer nervt das. Und der Verlauf findet leider direkt proportional statt - mit zunehmender Dauer nervt das zunehmend. Und während ich mich im Juni und Juli noch ein klein wenig mit meiner Rückkehr ins schwule Kontaktportal ablenken konnte und immer mal wieder gesagt bekam, dass ich hübsch bin, vor allem nackt bei schlechter Beleuchtung, war mir das Anfang August auch wieder zu dumm, und so beendete ich mein kurzes Gastspiel und saß dann da, auf meiner Couch, bei geschlossenen Vorhängen, damit die Sonne nicht all zu sehr blendet. Früher konnten der Sommer und ich mal gut miteinander, aktuell ist' eher schlecht. Und wenn man dann noch ständig irgendwo 'gegen rennt, immer wieder irgendwas umfällt und umtägig Dinge kaputt gehen, die man eigentlich für seine Verbündeten hielt... naja. August eben.



Und so bin ich am heutigen Tag mehr als dankbar dafür, dass ein trüber, wolkenverhangener, herbstlich frischer Tag den schönen Monat September eingeläutet hat und dass meine Kalenderblätter zum Einstieg ins letzte Jahresdrittel ganz auf meiner Seite sind: Nach einem eher aggressiven Rot-Ton für August ist die Hintergrundfarbe des Monats September im immer währenden Schöne-Tage-Kalender grün, mein Maskottchen im Mibo-Kalender ist die lustige, halb genervt-halb verkaterte Eule, und auch die zwei melancholischen Fahrräder im Neustadt-Kalender passen zu der ruhigen, gedämpften und kontrollierten Stimmung, die ich mir im September zu Eigen machen möchte, um den ersten Schritt in einer Richtung zu gehen, in der ich mich eines schönen Tages auch mal wieder sortiert bekomme.

Und höre in der Zwischenzeit Musik, die mich umarmt - an dieser Stelle konkret "Walk" von Kwabs sowie "Sparks", "Unconditional" und "Holding On" von Alex Clare.

*plöpp*