31.08.2008

Monatsende...


...und damit Ende von drei Jahren Sinnlosstudium und Ende einer viel zu langen Zeitspanne von Sinnlosfreizeit. Ab morgen beginnt mein neues Leben. Und irgendwie fühle ich mich überhaupt nicht darauf vorbereitet. Ich wollte mir noch so viele Gedanken machen und mein Leben grundlegend reformieren, aber jeden Gedanken hatte ich mir irgendwie schonmal gemacht und jede Reform war irgendwie schonmal fehlgeschlagen.

Also bleibt mir gar nichts anderes übrig, als mich auf diese schreckliche "Das wird sich schon alles ergeben."- These einzulassen. Und los.

Schönes Wetter heute...

29.08.2008

Es sei.

Letzte Woche vor Ausbildungsbeginn also. Und ich habe mir wirklich jeden Tag vorgenommen, noch was Nützliches zu machen. Irgendwas. Es klappt nicht.

Gestern noch ein letztes Mal eine Liste mit guten Vorsätzen für's neue Leben zusammengestellt, sieht genau so aus, wie die letzten Listen guter Vorsätze für die letzten neuen Leben. Es bringt einfach nichts, sich tot zu analysieren, es muss jetzt mal losgehen.

Heute auf dem Weg zum Betriebsarzt meine zukünftige Klassenlehrerin kennengelernt, die hat schonmal einen sehr netten Eindruck gemacht. Ihren Namen habe ich allerdings schon wieder verworfen. Der prägt sich erst ein, wenn er an der Tafel steht.

Ich. Will. Jetzt. Anfangen.

The rest is silence.

26.08.2008

Kein Hobby? Wie wär's mit Politik?


Ich äußere mich äußerst ungern zu brisanten Themen, da mir selbt banalste Aussagen schon bis ins Unbegreifliche ausgelegt werden, aber der muss jetzt mal sein:

Wie gelangweilt muss man denn sein, um sich zum wütenden Mob zu formieren und mit Fackeln bewaffnet für die Todesstrafe zu kreischen? In keinem Fall möchte ich irgendwie versuchen, Michelle's Schicksal zu verharmlosen, aber ich möchte nicht wissen, wie viele der Demonstranten in Leipzig hauptberuflich empfangen und sich einfach nur gedacht haben, das wäre ein hübscher Anlass, mal wieder vor die Tür zu gehen. Fackeln? Mal ehrlich...

Und dass daran die Nazis schuld sind, ist auch klar. Wer sonst.
Ugh.

25.08.2008

Bedenke deine Accessoires.

"Der Hanky Code ist eine traditionelle Form, mit Hilfe eines Tuches anderen die eigenen, sexuellen Interessen und Vorlieben zu signalisieren. Homosexuelle Männer nutzten diesen Code, um in den lauten und wirren Schwulenbars zu kommunizieren. Obwohl dieser Brauch heute kaum noch verbreitet ist, ist er nach wie vor eine wertvolle Informationsquelle und, unter jenen, denen er bekannt ist, ein großartiger Gesprächseinstieg."

Und unter jenen, denen er nicht bekannt ist? Verzwickt, verzwickt. Jede Farbe sagt was anderes aus. Meine gelben und dunkelroten Halstücher habe ich vorsichtshalber weggeschmissen.

24.08.2008

Jugenderinnerungen mit EuroRap.





Tut mir leid, eigentlich wollte ich nur 4 Songs posten, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Neulich bei YouTube gefunden einen Channel namens "EuroRap", eine Schatzkiste voller musikalischer Höhepunkte meiner eigenen, ganz persönlichen Jugend.

1. Reihe: Down Low - Johnny B. | Strike - I have Peace
2. Reihe: C- Block - So strung Out | C- Block - Time is ticking Away
3. Reihe: Poetry'n'Motion - Romeo and Juliet | G's Incorporated - Stairway to Heaven

4. Reihe: The Boyz (samt Adel Tawil) - Shame | The Boyz - One Minute
5. Reihe: R'n'G - Here comes the Sun | Sweetbox - Everything's gonna be Alright
6. Reihe: Nana - Lonely | Nana - He's Comin'

Das waren noch Zeiten.



Kindheitserinnerungen mit Ingeb.org (<- Lustige URL).


Hier so
.

Lassen sie sich nicht von dem fürchterlichen... äh... nennen wir es zu Gunsten der Verständlichkeit "Design" abschrecken, der Inhalt ist 1. - 10. Klasse Musikunterricht all over again. Mit Noten und Beispielmelodie. Kommt nun drauf an, wie viel man für den Musikunterricht übrig hatte, ob man das gut oder schlecht findet.

Ich liebe es. Mein "Sah ein Knab' ein Röslein steh'n" war eine Offenbarung.

22.08.2008

Mutti hat vorgerichtet.

Sieht man das?

Dem aufmerksamen Leser dürfte der neue Hintergrund nicht entgangen sein, Einfarbe hatte ich so ein bisschen über, deswegen jetzt eine meiner Fensterbrett- Sukkulenten als dezente Unterlage. Mir gefällt's. Wenn ich nicht zu faul bin, werde ich den Hintergrund in regelmäßigen Abständen austauschen.

Außerdem generalüberholt die Link- Liste, unter anderem mal ein paar Blogs aufgenommen, deren Würdigung schon längst überfällig war und auch ausgemistet und neu bestückt ist meine kleine Musikleiste, bei der ich mir gar nicht sicher bin, ob der überhaupt irgendjemand Aufmerksamkeit schenkt. Mir aber auch wurst, da ich sie selbst gern nutze.

Neu dazu gekommen unter anderem zwei Songs, die mir in meinem doppelt versauten Urlaub viel Kraft gegeben haben- Lenny Kravitz' "You were in my heart" und Gnarls Barkley's "Storm Coming". Auch gern mit reingeklebt hätte ich den Switch & Santogold Remix von Blaqstarr's "Shake it to the ground", habe ich aber bei YouTube nicht gefunden, wer es trotzdem gern hören möchte: hier so.

Ebenfalls gern hätte ich die neue Rihanna oder die neue Pink angeboten, aber beide langweilen mich fürchterlich. Rihanna wird vielleicht noch, "So What" (Pink) finde ich nur schlecht. Das Album wird hoffentlich besser.

So. Mehr gibt's nicht. Vielleicht wieder ein paar mehr Posts in den kommenden Tagen, es liegt noch so viel im Schubfach...

Mabuhay!

Was zum? Will Smith schwul?

Manch einer denkt sich so Headlines ja aus, um Traffic zu erzeugen, aber ich mein' das ernst. Leider.

Blind Item (Vollversion hier):
"Welcher Star eines Sommer- Movies ist hinter verschlossenen Türen ein gewalttätiger Homosexueller? [...]"

Eine Antwort (Vollversion hier):
Will Smith.

Bah. Ich mag den nicht. Im Gespräch waren auch Christian Bale und Vin Diesel. Kann's nicht einer von denen sein? Wobei, dieses Vogue- Cover...

20.08.2008

Robert Zimmermann wundert sich über Liebe. Und sieht verdammt gut dabei aus.

Scheint gestern Morgen die Sonne, denk' ich so, kannste ja mal, zum ersten Mal dieses Jahr, zu den Filmnächten gehen. Also Kinokarte an der Bierstand- Vorverkaufsstelle gekauft und dann fängt das nicht etwa an, zu schiffen wie aus Eimern? Mein Abend- Erlebnis wollte ich mir aber trotzdem nicht nehmen lassen, also auch bei Regen mit Schirm und einseitig imprägnierter Decke ans Elbufer gefahren und letztendlich sogar einen herrlichen Platz unter dem Sonnen- respektive Regensegel bekommen. Und wenn man so einen Platz hat, ist es paradiesisch, Kino zu schauen. "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" bei strömendem Regen.

Von dem Hinweis "Filmteam anwesend." hatte ich mir nicht wirklich viel versprochen, einen beratenden Beleuchter und die Gisela vom Catering hatte ich erwartet, aber vorsichtshalber trotzdem das gute Hemd und die guten Schuhe angezogen und dann tatsächlich: Der Schilling, Tom in voller Pracht. 174 Centimeter talentierte Schönheit, ich hab' ganz schwer geatmet, signieren durfte er mir "Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart" von Sarah Kuttner, weil ich grad nix anderes 'bei hatte, dann haben wir sogar noch ein kurzes Pläuschchen gehalten und zum Abschied hat er mir die Hand gegeben. Tom Schilling hat mich angefasst!!! Ich hoffe, er konnte mir im Gesicht nicht mein innerlich hysterisch kreischendes, 13jähriges Groupie ansehen. Heute früh allerdings aus Versehen die Hand gewaschen. Scheiße gelaufen.

Leander Haußmann war auch da, und aus irgendeinem Grund schien er zu denken, ich wäre persönlich mit Frau Kuttner bekannt, so dass er sein Autogramm "Für Sarah" geschrieben hat, ist mir aber auch recht, denn so konnte ich ein weiteres Mal Kopfkino abfahren, wie ich zurück nach Berlin fahre, mich mit meiner guten Freundin Sarah Kuttner auf einen Kaffee treffe und unter heiterem Gekicher Anekdoten der letzten Tage austausche. Vielleicht wollen Leander und Tom auch mal vorbei kommen, zum Frühschoppen in unsere kuschlige WG im Prenzlauer Berg. Bitte weckt mich nicht.

Ach ja, der Film. War sehr unterhaltsam, wenn ich auch nicht so sehr geprustet habe, wie die fröhliche Dame schräg vor mir, aber das ist Geschmackssache. Tom Schilling's Schauspielkünste machen jeden Film zu einem Genuss für Aug' und Ohr.

19.08.2008

Matthias Steiner freut sich über meinen 500sten Post.


Heute das erste Mal seit über 2 Wochen wieder im Fitnessclub- eigentlich voller Angst, dass ich meine Gewichte nicht mehr hoch bekomme, so außer Form, aber als sich der Steiner, Matthias dann so schön gefreut hat, musste ich aus Versehen kurz lächeln.

Und so motiviert habe ich dann auch all meine Gewichte problemlos gestemmt. Welch bezaubernder Zusammenhang.

17.08.2008

Scheiden tut weh...

...aber diesmal vielleicht weniger, als ursprünglich erwartet.

Am 16.09.2004 hatte ich meinen ersten Tag als Zivildienstleistender in der Pro Seniore Residenz Elbe, Wohnbereich 5/6, ab 01.07.2005 war ich pauschal angestellt und habe jeden Monat pünktlich meine 330€ für 55 Stunden Arbeit bekommen, morgen ist mein allerletzter Arbeitstag. Nach fast 4 Jahren. Und grundsätzlich bin ich ja überhaupt kein Fan von Abschied. Oder Veränderung. Ich bin da sehr bequem veranlagt.

Diesmal wird der Abschied aber wahrscheinlich nicht all zu schwer. Alle Bewohner, zu denen ich eine intensivere Beziehung aufgebaut hatte, haben inzwischen ihren verdienten Frieden gefunden; von den Bewohnern, die vor 4 Jahren auf meinem Wohnbereich gelebt haben, sind ohnehin nur noch 4 übrig. Von 28. Und auch die Personalsituation wurde im Laufe der Jahre immer unerfreulicher. Meine erste Lieblingsschwester wurde mir schon nach einem guten Jahr genommen und gegen eine langweilige Träne eingetauscht, die Nächste musste Anfang letzten Jahres den Wohnbereich wechseln und das traurige Ende war der Abzug meiner geliebten Sigone dieses Jahr. Keiner mehr da zum Müll quatschen.

Mich hält also nichts mehr. Außer Erinnerungen. Und auch die lassen mich dann und wann sehr emotional werden. Aber das große Tränenfest wird wohl ausbleiben.

14.08.2008

Entertainmentupdate: Leo Bartsch und Marcella McCrae (wieder) bei "Popstars - Just 4 Girls".

Tut mir leid, ich musste diesmal einen so plumpen Titel wählen, weil ich auf Google hoffe.

Eigentlich wollte ich ja bis zu den Recalls nichts über "Popstars - Just 4 Girls" posten, aber heute dann aus Versehen diesen Trailer gesehen und wer steht da auf einmal im Bild? Meine Leo! Leo und die vorletzte Staffel der Popstars waren eins der ersten Themen, die ich hier in diesem kleinen, feinen Onlinetagebuch besprochen habe (Oktober '06/ November '06), deswegen ist es für mich gleich doppelt aufregend, einen Link nach 2006 setzen zu können, aber auch ohne diese Tatsache wäre es mir eine Freude, denn ich war damals Leo's größter Fan. Diesmal kommt sie besser in die Band. Und diese Band heißt bitte weder Nu Pagadi noch Room 2012. Sondern Mon Angels oder so... Ich verspreche mir viel von "Just 4 Girls".

Außerdem wieder dabei: Marcella aus der letzten Staffel, die ich aufgrund ihrer leicht überheblichen Art sehr mochte und die mich dann mit "Gallery" vollends überzeugt hatte. Auch gut. Wobei ich nicht weiß, wie Marcella und Leo harmonieren sollen... Aber das ist dann Sido's Aufgabe...

Nichts geht über Leidensgenossen.

"[...] Egal was Bernard anfasst, selten kommt er ohne ein blaues Auge, einen gequetschten Finger oder die völlige Bloßstellung vor sich und der Welt davon. Man könnte fast Mitleid mit ihm haben. Aber eben nur fast! Denn sobald bei ihm Selbstsicherheit und Neugier die Oberhand gewinnen, beginnt er seine Umgebung nach Lust und Laune zu piesacken. Zu den Opfern dieser Launen zählen Zack, die verschlagene Eidechse und Lloyd, der penetrant-naive Pinguin. [...]"

Ich habe noch nie etwas von Bernard dem Eisbären gehört, heute nur zufällig in der Online- Fernsehzeitung drüber gestolpert, aber das klingt doch total lustig, oder? Eine verschlagene Eidechse und ein penetrant- naiver Pinguin? Genau das, was ich jetzt brauche...

20:45- 20:55 im KiKa.

13.08.2008

"See you at the debates, bitches."


So lustig:

John McCain, der republikanische Präsidentschaftskandidat in den USA, hatte Barack Obama in einem Werbespot mit Britney Spears und Paris Hilton verglichen. Obama, der Popstar, wer will schon einen Popstar als Präsidenten, so halt. Paris Hilton fand das gar nicht "hot" und hat als Antwort gemeinsam mit FunnyOrDie das KlügsteWitzigsteCharmanteste gemacht, was ich je von ihr vernommen habe. Guckst du oben.

Eigentlich wollte ich heute tot umfallen, aber dann kam Paris Hilton, Philipp hat meine nachträgliche Geburtstags- SMS mit 3 SMS beantwortet, in denen er auf die alten Zeiten anspielte und dann war da noch der Gin. Ich bin unkaputtbar.

Entertainmentupdate: Sam Sparro und ANTM Cycle 11.

Ich habe keine Kraft, mir einen lustigen Text einfallen zu lassen, deswegen hier mal so hingeschmissen:

Hörtipp: Sam Sparro's aktuelles wie gleichnamiges Album, besonders hörenswert das ausgekoppelte "Black and Gold", aber auch "Waiting for Time", "Sick" und "Sally".

Sehtipp: Die elfte Staffel von "Americas Next Top Model" ab dem 3. September. Hier alle 14 Kandidatinnen, ich befinde allein anhand dieser Fotos Hannah (links) und Sheena (rechts; "Hometown: Honolulu, Hawaii, currently Harlem, New York"- wie geil ist das denn?) für die schönsten Teilnehmerinnen, besonderes Bonbon diesmal: Isis (mitte), die früher mal Hans- Jürgen hieß. Oder so ähnlich. Wie man halt so heißt, als Mann.
[Click to enlarge.]

Mein Stolz ist gebrochen. Teil 2.

Schonmal in einem Sommer zwei Urlaube vorzeitig abgebrochen? Nich? Probier' mal, is' lustig.

5 schöne Tage wollte ich mir in Dresden machen, um meine Laune wieder auf ein halbwegs erträgliches Level zu bringen. Und dann kommt meine Mutter angerückt und will über Geld reden. Das hat uns noch nie gut getan. Wenigstens war ich besoffen genug, um mich an die Hälfte des gestrigen Abends nicht mehr erinnern zu können. Blöd nur, dass die andere Hälfte noch da ist. Ein so beschissener Tag, dass ich sogar Philipp's Geburtstag vergessen habe. Das erste Mal, seit wir uns vor 7 Jahren kennen gelernt haben... 7 Jahre...

Ich warte immernoch darauf, endlich aufzuwachen. Aber ich glaube, die Schmerzen meines kaputten Knies, das ich mir zugezogen habe, als ich auf dem Weg zum "vernünftig- sachlichen Gespräch" mit Mutti vom Fahrrad geflogen bin, sind ein Zeichen dafür, dass ich nicht schlafe. Scheiße gelaufen.

Ich würde gerne das Gute daran sehen... Schlimmer geht's nimmer, es kann nur noch besser werden? Doch, ernsthaft. Das ist wohl das Gute daran.

10.08.2008

Was bleibt, sind schöne Erinnerungen...

[Alle Fotos hier.]

...denn egal, wo man war, die Erinnerungen, die nachwirken, sind immer die Guten. Wahrscheinlich ist es ein ganz simpler Mechanismus im menschlichen Gehirn, das Schlechte wird in die Akten verdrängt und das Gute kostet man noch ein bisschen aus. Ich bin nur zu faul, diesen Mechanismus zu googlen. Der hat bestimmt sogar einen Namen.

Wie auch immer, hier meine schönen Erinnerungen:

Nachdem die ersten drei Tage komplett "für die Akten" waren, ging es am vierten Tag zum ersten Städteausflug nach Figueres. Figueres ist sowohl Geburts- als auch Todesort Salvador Dali's und beherbergt das Teatre Museu Dali (Wiki | Wiki | Online- Auftritt), das Dali persönlich nach seinen Vorstellungen ausbauen ließ.

Ich hatte Glück, denn die beiden Teamerinnen (als ich noch jung war, hieß das "Betreuerinnen"), Nadine und Nadine hatten ein Erbarmen und nahmen mich mit, so dass ich mich keiner Gruppe 13jähriger anschließen musste und in dieser Konstellation konnte ich sowohl das Museum als auch die Stadt genießen. Dazu kam noch, dass wir glücklicherweise schon vormittags in Figueres ankamen, denn die Schlange, die am Nachmittag vor dem Museum stand, erinnerte mich ein bisschen an die Schlange vor'm Museum of Modern Arts damals in Berlin.

In der Stadt haben wir gemütlich Mittag gegessen und noch ein paar kleine Läden abgeklappert, in denen ich mir unter anderem mein schönstes Souvenir gekauft habe, eine kleine Nachttischlampe, die perfekt in's Farbkonzept passt. Und klingt es nicht toll, wenn man erzählen kann, man hätte diese Lampe aus dem Geburtsort Salvador Dalis, statt erzählen zu müssen, dass alles in der Wohnung aus Schweden kommt? Zukünftig werde ich mir von jedem Ausflug Einrichtungsgegenstände mitbringen.

Das zweite, schöne Erlebnis war Tag 6, an dem es morgens halb 8 bei wunderschöner Morgensonne zuerst nackt ins Mittelmeer und später nach Barcelona ging. Auch in Barcelona durfte ich mich wieder den Teamern anschließen, so dass sich der Ausflug sehr entspannt gestaltete. Gaudí's Sagrada Familia, an der nun schon seit 1882 gebaut wird, ist wirklich unheimlich beeindruckend. Ich hab' es ja sonst nicht so mit Gotteshäusern, aber die Sagrada Familia als einfaches Gotteshaus zu bezeichnen, wäre eh Frevel.

Sehr hübsch auch die Aussichtsplattform Mol de Barcelona auf dem Montjuïc, dem Hausberg Barcelonas samt Montjuïc- Seilbahn, von der aus man einen herrlichen Ausblick über ganz Barcelona hat und weißte was ich noch gesehen habe? Den Mount Tibidabo! Kennt einer die Friends- Folge, in der Joey, Ross und Rachel mit dem Mount Tibidabo Dates klarmachen? Ich habe ihn gesehen! Es gibt ihn wirklich!

Abends haben wir uns dann die Wasserspiele des Font Magica vor dem Palau Nacional auf dem Weltausstellungs- Gelände von 1929 angesehen, ein riesiger Brunnen macht beeindruckende Fontänen- Spiele zu verschiedensten Disney- Melodien, wobei ich glaube, dass die musikalische Hintermalung regelmäßig wechselt. Für eine kleine Weile war ich verzaubert und hatte sowohl mein geklautes Handy als auch die kreischenden 13jährigen vergessen.

Zusätzlich zu diesen 2 sehr schönen Ausflügen kamen noch diverse, kleine Dinge, die man selbst unter den widrigsten Umständen genießen kann. So hatten wir beispielsweise 2 Minuten Nieselregen und eine halbe Minute Regenguss, jeweils abends, und sonst strahlenden Sonnenschein und paradiesische Temperaturen, jeden Morgen habe ich unter einer riesigen Glaskuppel bei Sonnenschein in einer geräumigen Einzeldusche duschen können und Bier schmeckt überall gut.

Und dann waren da noch die Stuttgarter (+ Paul aus der Nähe von Bremen), eine Gruppe 7 16- bzw. 17jähriger, die sehr nett zu mir waren, nachdem ich ihnen am zweiten Abend auf Nachfrage meine tragische Geschichte erzählt hatte. Neben ihnen habe ich mich bei den Mahlzeiten nicht ganz so alleine gefühlt, Theresa und Katharina sei Dank konnte ich sogar das ein oder andere Mal lachen und den letzten Abend und den Abreisetag haben wir gemeinsam verbracht, ein sehr angenehmes Miteinander, ohne das ich den ganzen Urlaub ich Nachhinein wahrscheinlich nicht so positiv betrachten könnte, wie ich es jetzt kann.

Heute Morgen haben mir dann all diese kleinen Dinge sogar ein bisschen gefehlt. Nicht mehr in Flip Flops zum Badehäuschen flip- floppen, nicht mehr Müsli essen während ich Theresa zu höre, wie sie verzweifelt versucht, Jakobs Rätsel zu lösen und auch eine riesige Sonnenlichtkuppel habe ich hier nicht über der Dusche. Ein klein bisschen wehmütig hat es sich sogar angefühlt. Obwohl dieser Urlaub beim besten Willen keinen Wehmut verdient hat.

Aber das ist dann halt wieder der bereits angesprochene, simple Mechanismus im menschlichen Gehirn.

[Ich und der Go- Jugendreisen- Becher. Ohne den gab's nix zu trinken.]

09.08.2008

Mein Stolz ist gebrochen.

Die Kurzfassung:

Das Camp 18+ stellte sich als Camp 12+ heraus, die ältesten Teilnehmer neben mir waren 17, 17 und 17, am ersten Tag musste ich mindestens 10 Leuten erklären, wie ich auf die Idee komme, "in meinem Alter so eine Reise" zu buchen, am zweiten Tag saß ich heulend auf meiner Decke am Strand, am dritten Tag wurde mein Handy geklaut, ich habe das dann mal spontan eine Woche eher abgebrochen.

Eine Langfassung wird es nicht geben, die Gründe dafür dürften aus der Kurzfassung hervorgehen. Ich werde meine kompletten Urlaubsaufzeichnungen scannen und zur Einsicht zur Verfügung stellen, aber reflektieren möchte ich das nicht nochmal. Und natürlich gibt es viele Fotos.

Nur zur Beruhigung: Es war nicht alles schrecklich. Vielleicht fasse ich meine schönen Momente morgen nochmal zusammen, wenn ich auch die Fotos online stelle.

Und am Montag geht es dann erstmal 5 Tage in den Urlaub vom Urlaub, ich werde mich in der Stadtwohnung meiner Mutter, die sie quasi nie bewohnt, einquartieren, ein paar Ausflüge in Dresden machen und mein restliches Urlaubsgeld auf den Kopf hauen.

Es soll ja Leute geben, die mir nach wie vor nicht glauben, dass das Schicksal mich hasst.

Prost.