30.04.2012

Wenn S.H.I.E.L.D. ruft, eilen wir ins Kino...

Raten sie, wo ich war...

Im Kino, ganz recht! Nichts Neues, aber immerhin etwas, worüber man berichten kann. Und das gab es:

Marvel's The Avengers (Kristallpalast)


...war ja mein erster Besuch im Kristallpalast dieses Jahr, weil ich den Kristallpalast eigentlich nicht mag. So rein architektonisch. Drin ist es zwar schön, aber ich bin kein Freund solcher hysterischer, möchtergern-progressiver Architektur. Erst Recht nicht in einer Stadt, in der man eigentlich an die Vorhandenen Altbauten anknüpfen könnte. Im Rundkino kamen The Avengers allerdings nicht in 2D, und da ich nicht einsehe, einen wesentlich höheren Preis zu zahlen für einen Effekt, der mir bis jetzt noch nie eine wirkliche Erlebnis-Maximierung gebracht hat, wollte ich lieber 2D, und wenn dafür das schlechtere Kino her musste. War diese lange Erläuterung jetzt nötig? Egal.

Sowohl ich als auch mein treuer Gefährte sind ja große Fans des Marvel-Universums, und so hatten wir uns schon bei dem Gedanken an einen Film, in dem der Hulk, Iron Man, Black Widow, Hawkeye, Thor und Captain America gemeinsam gegen Loki um den Tesserakt kämpfen ein bisschen ins Höschen gemacht.

Und auch, wenn ich ja dieses elende Sprüchegeklopfe von besonders coolen Helden und Antihelden auf den Tod nicht ausstehen kann, und eben dies im Avengers-Film wieder bis an die Grenzen meiner nervlichen Belastbarkeit ausgereizt wurde, hat der Film trotzdem sehr gut unterhalten. Manche Sprüche waren einfach unnötig, aber zu Tony Stark gehören die dämlichen Sprüche nunmal dazu, und an anderen Stellen muss man sie einfach tolerieren. Wahrscheinlich wird das alles auch noch ein bisschen aufgespaßt, weil die Hauptzielgruppe der Nerds und Geeks im Leben sonst schon nicht viel zu lachen hat. Und aus diesem Blickwinkel betrachten ist der unnötige Vollpfosten-Humor schon wieder ein edles Element.


Optisch war der Film sehr schön, und auch wenn Chris Evans und Chris Hemsworth eigentlich so im Gesamt-Erscheinungsbild beide nicht so meins sind - wenn man länger hinschaut, gewöhnt man sich dran. Scarlett Johansson als Agentin Natasha Romanoff macht auch was her, und selbst Loki, den ich am Anfang fast ein bisschen albern fand als DEN Bösewicht überhaupt, wird sehr überzeugend dargestellt von Tom Hiddleston.


Bis auf einige inhaltliche Ungereimtheiten, die der bereits erwähnten Hauptzielgruppe, die ja in jedem Machwerk ihrer Helden frenetisch nach Fehlern sucht, wahrscheinlich wesentlich saurer aufstoßen, als mir, fügt sich der Film sehr schön in den Reigen der Marvel-Verfilmungen und bei Teil 2 bin ich definitiv wieder mit dabei.

In diesem Sinne:

*plöpp*



25.04.2012

Kino. For the Elderly and Beautiful.



...war ich also im Kino... und komm' grad nicht drüber weg, dass Blogger sein Seitenlayout komplett umgestellt hat. Ich hab' doch was gegen Neuerungen, wenn ich keine Zeit habe, mich mit ihnen zu befassen.

Sinnlos.

Steht damit aber im krassen Kontrast zum Film, den es am Montag im Programmkino Ost zu sehen gab:



Anhand der Darsteller sah der nicht schlecht aus, so im Allgemeinen. Und im Speziellen auf mich bezogen sowieso, denn wo Judi Dench drauf steht, ist nach meiner Überzeugung gutes Kino drin. Aber als Dramödie, was ja immer alles und nichts bedeuten kann, die in einem Land spielt, das mir Angst macht, hätte dieser Film vielleicht schlechte Chancen gehabt, wäre noch ein anderer Film gelaufen, der mich interessiert hätte. Dem war aber nicht so, und nachdem der Vorhang fiel, habe ich mich darüber unglaublich gefreut.

Hier also meine Top 10:

10. Judi Dench mit einem Telefon.

09. Judi Dench an einem Tisch.


08. Judi Dench an einem Laptop.


07. Judi Dench mit Indern.


...ja, ich weiß, von einer Top 10 verspricht man sich was Anderes, aber erstens finde ich Dame Judi Dench unheimlich sehenswert und möchte im Alter genau so aussehen und genau die selben Leinen-Kleider tragen, und zweitens habe ich mir abgewöhnt, mir während des Filmes jedes merkenswerte Zitat tatsächlich zu merken, so dass mir jetzt 3 Entries für die Top 10 fehlten. Da der Film aber eine Top 10 verdient hat, gibt es halt Judi Dench. Looking at things.

06. Der Stufenbrunnen.


Gefiel mir ja ungemein, dieses eingemauerte Badeloch im Film. Und wie ich bei der Google-Bilderrecherche gelernt habe, ist das nicht etwa ein ganz ein ausgefallener Platz, der für die Dreharbeiten extra gesperrt werden musste, sondern in Indien und Pakistan was ganz Normales.

Macht sich wunderhübsch für Fotos und gehört definitiv importiert.

05. Maggie Smith als Muriel Donnelly.


Ich dachte ja erst, das wäre die Alte von der Titanic, weil ich mir nicht erklären konnte, woher ich sie sonst kennen soll. Stellte sich allerdings heraus, dass auf der Titanic eine ganz andere stand. Und Maggie Smith eher als Minerva McGonagall aus diversen, wenn nicht gar allen Harry Potter-Filmen bekannt ist. Woher ich sie allerdings nicht kenne, da ich die Harry Potters erst sehr spät gesehen habe, im Heimkino, und mir das Gesicht von Maggie Smith sehr vertraut vorkam. Und ich deswegen davon ausgehe, dass sich mir ihr Gesicht in Sister Act und Sister Act Reloaded so eingeprägt hat, dass ich sie jetzt als dritte Großmutter empfinde. Wie auch immer. Auf jeden Fall hat sie die hüft-kaputte Miss Donnelly mit leichtem Hang zum Nationalismus ganz hervorragend gespielt, und war trotz ihrer anfangs eher anti-indischen Haltung von Anfang bis Ende liebenswert.

Außerdem ist sie meine dritte Oma, macht also grundsätzlich alles richtig. Leitmotiv: "6 Monate? So lange im Voraus kann man in meinem Alter nicht planen. Ich kaufe nicht einmal grüne Bananen."

04. Dev Patel als Sonny Kapoor.


Da muss ich jetzt aufpassen, dass ich mich nicht auf Glatteis begebe, aber... äh... Inder... an sich... naja... mit denen kann ich rein optisch nicht so viel anfangen. Geredet habe ich noch nie mit einem, aber irgendwie... Ja. Ich belasse es dabei. Um so angetaner war ich, dass selbst der junge, aufgedrehte, überambitionierte Möchtegern-Manager (gleich mehrere Faktoren, die diese Rolle für mich gefährlich machen..) Sunny extrem sympathisch dargestellt wurde von Dev Patel. Wenn ich mal nach Indien fahren sollte, wozu es wahrscheinlich so bald nicht kommen wird, dann möchte ich von Dev Patel vom Flughafen zum Hotel und vom Hotel aus zu allen weiteren Zielen gebracht werden. Der hat sowas vertrauenswürdiges.


03. The Best Exotic Marigold Hotel. For the Elderly and Beautiful.

...das in Wirklichkeit "Ravla Khempur" heißt und in Udaipur steht, wo auch der Film zum (schwulen) Teil spielte. So heruntergekommen wie im Film ist es allerdings nicht. Was ich schade finde, denn gerade das hat es für mich so sympathisch gemacht. Alles offen und luftig, eine einzige Tür im Haus und der Innenhof ein bisschen verwildert, aber genau deswegen so romantisch. Wäre ich im Best Exotic Marigold Hotel zu Gast, würde ich wahrscheinlich auch den halben Tag in der Anlage verbringen, einfach weil es so gemütlich und frieldich anmutet. Dann immer der Kontrast zu den völlig überlaufenen Straßen - eine kleine Oase der Ruhe, wie ich sie im Alter auch gern bereisen möchte. So mir denn im Alter überhaupt Geld zum Reisen zur Verfügung steht.



02. Tom Wilkinson als Graham Dashwood und Quotenschwuler.


Es scheint ja aktuell in jedem Film ein Schwuler untergebracht werden zu müssen. Was ich persönlich gut finde und wo ich die Ursachen auch gar nicht hinterfragen möchte. In diesem Film gibt ihn Graham Dashwood und auch die dazu gehörige Geschichte einer Liebe in Udaipur berührt bis zum tragisch-romantischen Schluss. Was für's Herz.

01. Bill Nighy und Penelope Wilton als das Ehepaar Douglas und Jean Ainslie.




...die mich ja persönlich sehr angesprochen haben, und nachdenklich gestimmt haben. Was natürlich an meiner individuellen Lebenssituation liegt, so dass ich nicht sagen möchte, dass die beiden pauschal für jeden, der diesen Kinofilm sieht, die Nummer eins im Ranking der Gründe, warum sie den Film großartig fanden, sein werden. Aber die Tatsache, dass es in einem Film, in dem es eigentlich um umtriebige Ruheständler geht, eigentlich für Menschen jeden Alters trotzdem eine Bezugsperson gibt, der man sich irgendwie verbunden fühlt, gibt, spricht glaube ich noch mehr für den Film.

Und auf Platz 0, weil so essentiell und so wunderschön, dass es sich nun in die erlesene Gruppe meiner persönlichen Leitmotive für's Leben einreihen darf: Sonny Kapoor's Motto - ein sehr optimistisches, also ja eigentlich nicht mein Metier, aber auch ein sehr Wahres, das bei genauerem Nachdenken dazu anregt, vorwärts zu gehen, und wenn es nicht mehr vorwärts geht, abzubiegen oder zurück zu gehen und einen anderen Weg zu wählen. Stagnation ist ja gerade so ein bisschen mein Problem.


"Everything will be alright in the end. So if it is not alright, it is not yet the end."
//
"Am Ende wird alles gut. Und wenn nicht alles gut ist, dann ist es nicht das Ende."

Halten wir also fest: Bisher der beste Film meines Kinojahres 2012, mit lustigen Momenten, nachdenklichen Momenten, wunderschönen Bildern und... Judi Dench.

*plöpp*

18.04.2012

See you in Walhalla.


...hole ich also jetzt mal noch schnell nach, was eigentlich schon eine Woche zurück liegt: Letzten Dienstag war ich im Kino!

Iron Sky (Schauburg)



Zwar hat mir der Film gut gefallen, aber was ich da jetzt in der Retrospektive genaueres darüber schreiben sollte, weiß ich trotzdem nicht so recht. Sowohl die Persiflage auf das Dritte Reich als auch die Persiflage auf ein konservatives, machtgeiles US-Präsidentinnen-Muttchen das verblüffende Ähnlichkeit mit Sarah Palin aufwies, fand ich sehr gelungen, Udo Kier sehe ich gern und hübsch konstruierte Untertassen sind immer gut für's Bild.


Zusätzlich interessant macht den Film, dass der Inhalt im Vorfeld von den Fans über Foren und Fanpages mit beeinflusst werden konnte. Was den einfachen Grund hatte, dass die Fans das Projekt mitfinanzieren sollten. Und laut der offiziellen Homepage sind mit Hilfe von Crowdfunding auch eine Million Euro zusammen gekommen. Vielleicht sollte ich auch mal einen Film machen und eine Million zusammen-crowdfunden. Und dann alle Props selber basteln, alle Rollen selbst spielen, die Kamera von einem günstigen, osteuropäischen Arbeitssuchenden halten lassen und dann bleiben noch 999.500€ zur Abdeckung meiner laufenden Kosten. Spitzenidee.


Besonderen Wissenszuwachs sollte man sich allerdings nicht versprechen. Wenn ich auch versucht habe, irgendwelche Aspekte zu finden, die mir googleungswert erschienen - nach der Lektüre des Wikipedia-Artikels zu den sagenumwobenen Reichsflugscheiben Adolf Hitler's und des Artikels über Neuschwabenland, ein antarktisches Gebiet, das von einer deutschen Expedition 1938/39 erkundet wurde und wo von ausgewählten Verschöwrungstheoretikern in der Folge Reichsflugscheiben-Stützpunkte vermutet wurden, war mein Wissensdurst bereits gestillt.



Allgemein kämpfe ich aber aktuell mit generellem Desinteresse und erhöhtem Schlafbedarf - vielleicht sollte ich mich einfach zwingen, mich wieder mehr für Dinge zu interessieren und irgendwann finde ich sie auch tatsächlich wieder interessant.

Ich schweife ab.

Gesamturteil: Gut mit Hakenkreuzchen Sternchen - kann man anschauen, kann man schmunzeln, kann man gut unterhalten nach Hause ins Bett gehen danach.

Ich glaube, das ist in meiner aktuellen, gleichgültigen Gemütslage auch das Netteste, was ich über einen Film sagen kann, der mich nicht geflashed aber auch nicht kalt gelassen hat.

*plöpp*

15.04.2012

Wissen macht mmmmmh.

...und so fügt es sich manchmal, dass man wieder nur halbnackten Männern hinterher googled, und aus Versehen auf ein klein wenig Kultur stößt.

So geschehen neulich, als ich eigentlich nur mal das World Wide Web befragen wollte, wie denn der aktuelle Stand bezüglich halb-erotischer Darstellungen von Disney-Helden aussieht. Zeigte es mir nämlich neben den beliebten aber leider sowas von nicht jugendfreien Darstellungen von Aladdin und Prinz Eric beim Kennenlernen auch diese schönen Grafiken an: Meine 3 Favoriten aus der Reihe "Disney Heroes", David (Lilo & Stitch), Milo (Atlantis) und Prinz Eric (Arielle), gezeichnet von David Kawena (DeviantArt | Facebook).


Und weil ich die so unglaublich gelungen fand, habe ich gleich nochmal ein bisschen weiter durch die Galerien geklickt, und scheinbar hat er 2010 für das Hörbuch "Chantons les Fables de la Fontaine", in dem verschiedene Fabeln von Jean de la Fontaine vertont wurden, ein paar Illustrationen beigesteuert, die mir so gut gefallen, dass ich sie mir sogar über's Sofa hängen würde. Hätte ich eins.


Genau kann ich nicht sagen, welche Fabeln diese Bilder illustrieren, denn scheinbar war Jean de la Fontaine ein bisschen einfach in der Wahl seiner Protagonisten, so dass es mindestens 3 Fabeln gibt, in denen Frösche und Ochsen auftauchen, mindestens 3 Fabeln, in denen Ameisen vorkommen und einen Haufen Fabeln, in denen es um Ratten bzw. Mäuse geht, aber eigentlich ist das ja auch Wurst, denn so kann man sich seine Lieblingsfabel aussuchen und dann behaupten, das Bild über der Couch würde genau diese Geschichte abbilden.


Gefällt mir sehr sehr gut. Ein paar Fakten zu Jean de la Fontaine hier bei Wikipedia, die gesammelten Fabeln (von der "The Grasshopper and the Ant" über "Death and the Woodman" bis hin zu "The Boy and the Schoolmaster") in englischer Sprache hier, ein paar ausgewählte Fabeln in deutscher Übersetzung hier.

Fantastisch, wie einen der gemeine Schlüpferjunge ab und an in ungeahnte Gefilde führt.



Kultur!
*plöpp*

12.04.2012

Dann mal doch.


Also, ich war zwar im Kino, aber das muss jetzt mal warten, denn was ich heute gelesen habe, da blieb mir die Spucke weg:

Richterin Barbara Salesch beendet ihre On-Screen-Karriere. Sie möchte lieber malen.

o_O

Ich meine, sie hat doch da Zettel vor sich liegen. Muss die überhaupt Text lernen? Und wenn ja, kostet das so viel Zeit, dass nicht mehr genug Zeit zum malen übrig bleibt?


Oh Malen, du hast ja keine Ahnung, welche Ikone du uns aus den Händen, respektive Bildschirmen reißt. Ich muss zwar einräumen, dass ich in letzter Zeit auch nur sehr sporadisch, um nicht zu sagen nie, eingeschaltet habe, aber was die Barbara Salesch, die Ulrike Tasic, der Bernd Römer und ich schon für endlose, schöne Stunden miteinander verbracht haben... Einfach so da sitzen, eine Stunde, Recht sprechen, Kaffee trinken und verblöden.

Ich habe es geliebt. Und keiner ihrer Nachahmer konnte ihr das Wasser reichen.

Nun ist es vorbei. Nach läppischen 2356 Folgen. Und endet morgen, am Freitag den 13., um 15:00 Uhr mit der letzten Folge auf Sat1. Wofür ich extra meinen allerersten Facebook-Event kreiert habe. Lasst uns noch einmal zusammen kommen, ihre Verdienste zu würdigen.

Ich weiß nicht, was alle an diesem Malen finden, aber vielleicht sollte ich es auch einmal ausprobieren...

*plöpp*

10.04.2012

Ein bisschen Dub, ein bisschen Step, und die Laune geht wieder.



Ich war nicht im Kino. Also muss ich mir was anderes einfallen lassen. Was mir momentan sehr schwer fällt, und irgendwie würde ich gerne eine Woche frei haben, in der ich in meinem Leben alles so zurecht schieben kann, wie ich mir das wünsche, ohne dass da irgendjemand eine Meinung dazu hat.

Und zaubern... zaubern würd' ich auch gern können.

Kann ich aber nicht, also gilt es, weiter ein unbefriedigendes Leben abzusitzen in der Hoffnung, dass irgendwann mal was passiert. Möglichst ohne mein Zutun.

Und während man so sitzt und wartet, da bereitet es zumindest ab und an mal Freude, ein neues Lied zu hören. So geschehen in der letzten Folge von "Germany's Next Topmodel". Wenn ich mich auch auf keine Favoritin festlegen kann, seit die Sarah-Anessa die Haare versaut haben, aber als die momentan scheinbar offensichtliche Favoritin Luisa Hartema für Jad Ghandour lief, sang dahinter eine geremixte Ellie Goulding und ich war begeistert.

Deswegen klebt da oben das betreffende Lied - "Lights" von Ellie Goulding im Bassnectar Remix.

Information geteilt, jetzt Mutter treffen zum nachösterlichen Mittagessen.

*plöpp*

07.04.2012

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der eifrigste Blogger im ganzen Land?
Du nicht.

...fällt mir nichts Besseres ein, als über's Kino zu berichten, muss ich öfter in's Kino gehen. Gestern also an meinem einzigen arbeitsfreien Ostertag den treuen Gefährten angesackt und das hier gesehen:

Spieglein, Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen (Rundkino)

Stand ursprünglich auch nicht auf meiner Kino-Wunschliste für 2012, aber wie das halt so ist, wenn man Trailer sieht... Und diesmal hat der Trailer wirklich nicht zu viel versprochen. Julia Roberts einfach großartig als machtgeile, hysterische Kuh, Lily Collins ein sehr charmantes Schneewittchen, das jugendliches Selbstbewusstsein ausstrahlte ohne damit zu nerven und sogar Armie Hammer, den ich ja in J. Edgar noch furchtbar fand gab in diesem Film einen äußerst liebenswerten Prinz Alcott. Ich glaube, in Komödien ist der besser aufgehoben.


Dazu kam ein sehr lustiger Nathan Lane als Julia Robert's rückgratloser Lakai, sehr schöne Landschaftsansichten des Königreichs und außerdem Kostüme, die für meinen Geschmack genau das richtige Maß an Oppulenz und Extravaganz hatten, ohne dabei peinlich zu wirken. Vor allem auf dem Ball zum Empfang des Prinz Alcott hätte ich mich auch wahnsinnig gern in einen der Anzüge geworfen. Die Schildkröte war super.

Selbst der Humor war genau richtig, familientauglich ohne dabei zu aufgesetzt oder zu volksfest zu sein - kurz gesagt: dieser Film hat in jeder Hinsicht genau das richtige Maß getroffen und hat mich ganz fabelhaft unterhalten.

Um dann mit dem Gefühl aus dem Kino zu gehen, dass ich ohne diesen Kinobesuch etwas verpasst hätte im Leben, brauche ich zwar immer noch etwas, worüber ich im Nachhinein nachdenken kann, das war jetzt hier nicht gegeben, aber der Unterhaltungsfaktor war groß, und mit diesem genau richtig kitschigen Bollywood-Abschluss hat sich "Spieglein, Spieglein" definitiv 9einhalb von 10 Sternen verdient.



Ich denke darüber nach, mein Märchenbuch der Gebrüder Grimm wieder zu entstauben.

*plöpp*

06.04.2012

Sturmkino.

...und wieder im Kino waren wir. Ich hoffe, dass mir eines Tages auch andere, berichtenswerte Themen in den Sinn kommen, aber den letzten Kinofilm Revue passieren zu lassen ist irgendwie immer das Naheliegendste.

Take Shelter - Ein Sturm zieht auf (Schauburg)

Hätte ich wahrscheinlich im Kinoprogramm gar nicht so große Aufmerksamkeit geschenkt, hätte ich den Trailer nicht vorher gesehen. Aber die Vorschau sah irgendwie nett aus. Und für Naturgewalten und Psychokram bin ich ja immer zu haben.

War auch sehr schön gemacht. Der Druck und die Intensität einer paranoiden Schizophrenie, hier vor allem in Form der sehr realen Albträume, waren sehr eindrücklich gespielt von Michael Shannon. Dazu kam Ohio, das sich als Tornadogebiet sehr chic als Schauplatz machte, und auch die weiteren Akteure waren besser, als manch ein Blockbuster-Nebendarsteller, aber im Endergebnis saß ich wieder da und dachte mir "Hm.".

Und wenn ich lese, dass dieser Film in Cannes mehrere Preise gewonnen hat und vom Rolling Stone Magazine als "Unique and unforgettable" betitelt wurde, frage ich mich, ob das Format des 2-Stunden-Kinofilmes mich inzwischen einfach nicht mehr so anspricht, wie früher.

Seit 3 Monaten gehe ich nun jede Woche einmal ins Kino, und bis jetzt war noch kein Film dabei, aus dem ich wirklich begeistert heraus gegangen bin. Schön waren einige, und unterhaltsam, und was mir auch immer gut gefällt, ist, wenn mich der Inhalt eines Films dazu anregt, nachträglich noch die ein oder andere Sache zu googlen, aber wenn ich daran denke, wie mich früher Filme teilweise geflashed haben... Irgendwie... Passiert mir das nicht mehr.

Trotzdem werde ich vorerst am guten Vorsatz festhalten, und wer weiß, vielleicht gelingt es Julia Roberts oder den Nazis vom Mond, mich erstmals im Kinojahr 2012 ein bisschen euphorisch zu machen.

Frohe Ostern, und so!

*plöpp*

03.04.2012

...und morgen ist dann Mittwoch...


...und heute ist wieder so ein Tag, da habe ich keine Ahnung, was ich schreiben soll. Und es ist wieder so eine Woche, da habe ich keine Ahnung, wo ich die Motivation, etwas Produktives auf die Beine zu stellen, her nehmen soll. Es ist einfach nicht mehr Oktober. Und der Oktober wird in absehbarer Zukunft auch nicht wieder kommen. Und so krauche ich von Tag zu Tag, jeden Tag einen neuen Zettel in der Hand, auf dem ich die guten Vorsätze für den nächsten Tag festhalte, nur um am nächsten Morgen nach neuen Gründen zu suchen, warum diese guten Vorsätze noch einen Tag länger warten müssen.

Manchmal kommt eine fröhlichere Idee, wenn ich anfange zu schreiben, aber heute.... nicht.

Dementsprechend hier einfach ein Lied, das ich mag, "Thinking about you" von Frank Ocean, gecovered von Emmalyn Estrada, und ein Bild, das nicht genug Foren finden kann, weil es ein schönes Knie und einen schönen Vogel vereint.



Ich geh' in's Kino.

*plöpp*

01.04.2012

Möge der Spotttölpel mit dir sein.

...und um uns kulturell wieder einzuleveln, waren wir direkt am nächsten Tag im Kino. Erstens wegen des guten Vorsatzes, und zweitens um vergessen zu können.

Die Tribute von Panem - The Hunger Games (Rundkino)

...gab es. Den wollte ich ja erst sehen, dann war er auch noch in diversen Tumblr-Blogs Thema, da wollte ich ihn erst rechen sehen, dann hat er die drittbesten Box-Office-Ergebnisse aller Zeiten, da wurde ich schon ein bisschen skeptisch, dann sah ich den Trailer und wurde noch ein bisschen skeptischer und als sich dann der Kinosaal mit lauter Kindern und Nerds füllte, hatte ich schon gar keine Erwartungen mehr.

Diese wurden allerdings übertroffen. Zwar war ich ein bisschen pikiert, dass ein Film, in dem sich 24 Teenager durch's Gelände jagen und niedermetzeln, bis nur noch einer übrig ist, ab 12 freigegeben ist, aber wie das halt so ist mit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft...

Ansonsten fühlte ich mich recht gut unterhalten, die Darstellung von Panem war sehr gelungen, die Charaktere waren fein dargestellt, das Metzelthema ist ja sowieso immer meins, und Josh Hutcherson war zwar auf den ersten Blick eigentlich nicht so mein Fall, aber der ist einer dieser seltenen Fälle, bei denen man nur lange genug hinschauen muss, und zum Schluss ist man verliebt.

Mein treuer Gefährte meinte nach dem Film, dass ihm der Tiefgang fehlte. Ich hatte ja überhaupt keinen Tiefgang erwartet, aber an sich könnte man das Thema vielleicht auch noch philosophischer bearbeiten bzw. die philosophischen Aspekte stärker in den Fokus rücken - aber wer im Kino Tiefgang erwartet, der kann auch die Bücher lesen.

Kleines Schmankerl im Abspann war für mich noch "Safe & Sound" von Taylor Swift und den Civil Wars - im Großen und Ganzen gebe ich dem Abend 7 von 10 Sternen. Für Sternebewertungen ist es jetzt zu spät, oder?

[Update 09.07.12: Vimeo hat irgendwie deaktiviert, dass man Videos einfach einbetten kann, ohne Mitglied zu sein, deswegen hier der Direktlink zu Tyler Swift & The Civil Wars - Safe & Sound]



Nun könnte ich zwar sowohl den Bezug zu einem Film, der meine hohen Erwartungen absolut nicht erfüllt herstellen, oder den Bezug zu einem Film, der ohne jeden Grund FSK 16 eingestuft wurde, aber irgendwie ist die Zeit schon wieder ran und der treue Gefährte wartet auf die Frühstücksbrötchen.

Sei's drum.

Gehen sie in's Kino. Oder heute vielleicht lieber in's Wetter. Ich geh auf Arbeit.

Fun Fact: Die Hauptcharaktere, die beiden Tribute aus Distrikt 12, hießen übrigens Katniss und Peeta...




*plöpp*