09.05.2016

Grand Prix 2016: Die Hoffnungsschimmer.



Wie, was, dieses Blog gibt es doch noch? ... Reden wir nicht drüber, und tun wir einfach so, als würde ich hier regelmäßig posten (was ich mir auf jedes Mal aufs Neue wieder vornehme, ich schwör'!), weil nämlich: Eurovision Song Contest!

Morgen geht es los mit dem ersten Halbfinale, Donnerstag dann das zweite Halbfinale und Samstag Abend die große Nummer: Der Grand Prix aus Stockholm. Deswegen hier noch schnell meine Prognosen, die keine Prognosen sind, weil sie nicht nach prognostisch wertvollen Kriterien ermittelt wurden, weswegen sie auch nie zutreffen und entsprechend eher als persönliche Favoriten bezeichnet werden müssten aber mir gefällt das Wort Prognose so gut Zeichensetzung Satzbau Schachtelsätze vermeiden liest noch jemand?

Bitteschön:


1. Halbfinale, Dienstag, 10.05.2016, Übertragung ab 21 Uhr auf EinsFestival und Phoenix, Deutschland nicht stimmberechtigt:

(Alle Beiträge im 6:38 langen Schnelldurchlauf hier so)







Von oben nach unten der Reihe nach: Bilder von Freddie (Fehérvári Gábor Alfréd), dem ungarischen Kandidaten, der meinem Auge am ehesten schmeichelt. Singt allerdings ein unheimlich fades Lied, was dieses Jahr leider Gottes alle halbwegs ansehnlichen, männlichen Teilnehmer betrifft.

Darunter die Liedbeiträge, die mir am ehesten gefallen, wobei mich dieses Jahr kein einziger Song wirklich begeistert:

1. Bosnien und Herzegowina: Dalal & Deen feat. Ana Rucner and Jala - Ljubav Je. Gefällt mir gut, weil es einer der wenigen (der Einzige?) Songs ist, die in Landessprache vorgetragen werden, was mir immer gut gefällt, die Musik ist klassisches Grand Prix-Material, aber dann kommt plötzlich noch eine Rap-Einlage zur zeitgemäßen Aufpeppung und irgendwie sehen die auch sehr authentisch aus... Für diese Kombo würde ich mir den Einzug ins Finale sehr wünschen.

2. Tschechien: Gabriela Gunčíková - I Stand. Klingt schön, und wir mögen die Tschechei.

3. Malta: Ira Losco - Walk on Water. Wo das Video allein schon sehr charmant daher kommt, weil man passend zum Titel die Künstlerin wirklich in jede Pfütze gestellt hat, die man on location finden konnte, Frau Losco sich aber trotzdem durch's knöcheltiefe Wasser quält während sie "Feels like I can walk on water" singt. Und musikalisch erinnert es mich ein bisschen an Emeli Sandé.

4. Armenien: Iveta Mukuchyan - LoveWave. 1a ESC-Trash, vorgetragen von einem 1a ESC-Mäuschen, das bestimmt direkt vor der Show nochmal gebügelt wird, und außerdem singe ich gerne Songs mit vielen U's mit. Uuuuuu, hu-uuuh, hu!

5. Kroatien: Nina Kraljić - Lighthouse. Schöner Song, und kann ich mir live auch sehr gut vorstellen.

Und zum Abschluss noch Douwe Bob, der schöne Niederländer, bei dem es leider auch zu keinem vernünftigen Song gereicht hat. Sergey Lazarev aus Russland, der auch am Dienstag vorsingt, hat zwar ebenfalls gut Bizeps und sogar sein Ständchen würde mir sehr gut gefallen, wenn es nicht aus Russland käme, aber das tut es, und damit ist der Beitrag raus. Ich hoffe, dass genügend Zuschauer so denken, damit es wenigstens nicht zum Sieg reicht.

2. Halbfinale, Donnerstag, 12.05.2016, Übertragung ab 21 Uhr auf EinsFestival und Phoenix, Deutschland stimmberechtigt:

(Alle Beiträge im 6:46 langen Schnelldurchlauf hier so)







Oben die dänischen Teilnehmer Lighthouse X, die uns allein schon sympathisch sind, weil Johannes Nymark schonmal nackt für irgendeinen Film vor der Kamera stand und jetzt in seiner Ehe mit Silas Holst ein lustiges, kleines Baby (das glaube ich inzwischen schon ein bisschen größer ist, als auf dem Foto) groß zieht. Søren Bregendal macht auch gut was her, und der dritte... ist auch dabei.

Dann Musik:

1. Australien: Dami Im - Sound of Silence. Wobei ich nicht verstehe, warum Australien wieder dabei ist, weil es letztes Jahr ja eigentlich hieß, dass das eine einmalige Aktion zum runden Jubiläum ist, aber mir soll's auch recht sein, denn das ist der einzige Song, der mir im zweiten Halbfinale überhaupt gefällt, und wenn sie ihre Gebühren bezahlen, sind wir ja hier in Europa auch immer open-minded.

2. Israel: Hovi Star - Made of Stars. Könnte live vielleicht ganz gut klingen, und der Künstler steht für Vielfalt und Toleranz, also einfach mal mit klatschen dafür.

3. Littauen: Donny Montell - I've been waiting for this night. Auch nur nett, aber da beeinflussen mich die Oberarme wahrscheinlich doch ein bisschen in meinem Urteil, ich denke aber, dass der Herr Montell dem Herrn Lazarev eventuell ein paar Stimmen streitig machen könnte, weil sich die Songs ähnlich sind, und jede Stimme, die nicht nach Russland geht, kann meinetwegen auch gern nach Littauen gehen.

4. Ukraine: Jamala - 1944. DAS Drama in der diesjährigen ESC-Auswahl. Ich finde den Song großartig. Also, der Text ist ein bisschen platt, das wär' auch poetischer gegangen, aber wer hört schon auf den Text.. aber musikalisch genau meins, kommt ein bisschen an Aminata letztes Jahr ran, aber diese Jamala-Frau... dieses Gejaule... ich spekuliere ja darauf, dass sie Donnerstag erkältet ist und das dann besser klingt, aber ich sehe die Fälle dieses eigentlich schönen Songs davon schwimmen.

Und darunter nochmal zur Visualisierung des littauischen Beitrages Donny Montell mit und ohne Nicki.

Finale, Samstag, 14.05.2016, Übertragung ab 20:15 im Ersten (20:15 Countdown mit Barbara Schöneberger, ab 21:00 Eurovision Song Contest)

(Die Big 5 + Schweden im 2:17 langen Schnelldurchlauf hier so)





Erst im Finale begegnen uns dann noch die britischen Teilnehmer Joe and Jake, die auch ganz putzig sind, und auch die anderen 4 der Big 5 (Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland) und die Gastgeber (Schweden) müssen sich vorher nicht qualifizieren, musikalisch kommt da allerdings auch nix Gutes mehr dazu. Der deutsche Beitrag (Jamie-Lee - Ghost) ist in Ordnung, und auch Spanien (Barei - Say Yay!) ist ganz peppig dabei, aber so richtig überzeugend sind weder diese beiden Beiträge noch der neue Song "Can't Stop the Feeling" von Justin Timberlake, den er auch am Samstag als Pausenknaller in Stockholm zum Besten gibt.

Haben wir das also noch flott besprochen, bevor es spannend wird; sie wissen außerdem, dass ich noch lebe, und mal ehrlich: Was will man mehr?

*plöpp*