28.04.2013

The progress of the regress.


Dieser Anblick beim Erwachen war mir neu. Zu meiner Verteidigung darf ich anbringen, dass ich mich aktuell im Nachtdienst befinde, aber auch 11 Stunden Schlaf sind bei einem regulären Schnitt von 6 Stunden ein bisschen viel. Dazu kommt noch, dass mir meine Mitbewohnerin kürzlich zu gleichen Teilen belustigt und erschrocken berichtete, dass ich neuerdings schlafzuwandeln scheine, denn ich hatte keinerlei Erinnerung daran, dass ich mitten in der Nacht in ihrer Tür stand und sie nach dem Rahmenprogramm gefragt habe... Ich glaube, jetzt ist es so weit.

Das Müsli esse ich aus der Schachtel, denn die gesprungene Schüssel ist zerbrochen. Meine Bücher stapele ich in einer Ecke des Wohnzimmers, denn all die lockeren Schrauben haben das Regal in sich zusammenfallen lassen. Den Kaffee trinke ich aus der Kanne, denn ich habe keine Tasse mehr im Schrank. Wer noch weitere, schöne Bilder hat - das hier ist beliebig erweiterbar.

In der Mitte eines langen Tunnels sieht man weder an dessen Anfang noch an dessen Ende ein Licht. Um mich herum alles dunkel.

Beste Voraussetzungen für einen weiteren Nachtdienst.

*plöpp*

21.04.2013

Nothing's changed.




Als ich diese drei Songs in direkter Aufeinanderfolge im Radio gehört hatte, hatte ich eigentlich schon eine sehr gewisse Befürchtung, worauf der Urlaub hinaus laufen würde. Aber das war am 31. März, ich saß in Berlin, nahm mein letztes deutsches Frühstück ein und wollte gern glauben, dass ich am Ende meines Urlaubs vor Freude strahlend erzählen könnte, dass sich das Omen nicht erfüllt hätte.

Dem ist nun leider nicht so. Und es ist sehr schmerzhaft, zum ersten Mal die Erfahrung gemacht zu haben, dass nichtmal Urlaub hilft. Dass Urlaub ganz im Gegenteil nicht einmal den geringsten Unterschied macht. Und dass man all das, was man an der Themse ertragen hat, für wesentlich weniger Geld auch an der Elbe hätten haben können. Aber um diese Erfahrung zu machen, musste der Urlaub stattfuden. Insofern teuer erkaufte Erkenntnis, aber trotzdem Erkenntnis.

Die allerdings auch den Rahmen immer enger macht, in dem ich in der Lage bin, noch irgendeinen Hoffnungsschimmer zu entdecken. Aktuell versuche ich mich in Disziplin zu üben, weil dieser Ansatz der Letzte ist, der mir bisher noch nicht geglückt ist, und dessen Wirkung auf mein Selbstwertgefühl ich deswegen auch noch nicht abschätzen kann. Nach einer Woche Disziplin allerdings schon von Erfolgen zu sprechen, wäre wohl Blödsinn. Deswegen lass' ich's. Eine Woche habe ich jetzt nicht mehr geraucht. Das kann man vielleicht als kleinen Erfolg verbuchen. Aber wenn auch das Projekt Disziplin in die Asche geht, bin ich wirklich am Ende meiner Ideen.

Und dann verlasse ich mich darauf, dass Freunde meines Blogs meiner Internet-resistenten Familie mitteilen werden, welche Musik ich hören möchte, wenn ich nichts mehr hören kann.

...wer sich mit dieser Art Gedanken oder mit Menschen, die diese Art Gedanken hegen, ein kleines bisschen auskennt, der weiß, dass kein Anlass zur Sorge besteht, so lange die Phantasien noch aktiv geäußert werden. Allein die Vorstellung ist so ungemein tröstlich.

Lassen wir es also bei ein paar musikalischen Beiträgen und der hoffnungsvollen Botschaft, dass die Sonne mir zur Zeit eine ganze Menge Kraft spendet und desweiteren bei der frohen Kunde, dass ich schon morgen den nächsten Bus besteige, um meinen nächsten Roadtrip zu begehen. Nach Prag diesmal, und drei Tage nur diesmal, dafür in Gesellschaft und der heiligen Bradshaw sei Dank nicht schon wieder im Massenschlafsaal - ich glaube, Tschechien wird gut.

Und danach habe ich vielleicht auch mal Zeit, meine Bilder zu sortieren. Bevor der Flieger nach Schottland geht. Denn meinen Glauben an's Reisen erschüttert so schnell nichts.

*plöpp*