21.10.2013

Berlin, my love - 2013 Edition.


...und weil es mir fort von zu Hause grundsätzlich besser geht, waren wir wieder in Berlin. Nicht wirklich deswegen, aber wir waren in Berlin, und es ging mir wunderbar. Und ich frage mich, warum ich überhaupt noch versuche, an meiner Freizeit zu Hause Freude zu finden nur um immer wieder zu scheitern, wenn doch die Freude ganz von allein kommt, sobald ich in ein Fahrzeug steige, das mich in eine andere Stadt bringt. Sei's drum - irgendwann entdecke ich auch noch das Geheimnis dahinter und übertrage es auf meine Couch. Denn wer André sagt, der muss auch Optimismus sagen.


Anlass war diesmal James Blake. Den ich hier schonmal bejubelt hatte, und der am 08. Oktober im Tempodrom eindrucksvoll demonstrierte, warum ich nicht der Einzige bin, der ihn mag. Mit viel Leidenschaft und einer angenehmen Portion wobwobwob gab er eine Playlist zum Besten, die keine (meiner) Wünsche offen ließ. Ganz toll. Wiederum nicht so toll, dass ich verstanden habe, warum er das Tempodrom füllt während andere, ähnlich großartige Künstler Mühe haben, eine halbe Scheune zu füllen, doch willst du gelten mach' dich selten - offenbar gilt diese plumpe Lebensweisheit auch für Musikanten.


Ein besonderes Erlebnis war es trotzdem ohne Frage, und ganz im Geiste unseres besonderen Berlin-Erlebnisses im letzten Jahr, als wir am Tag nach dem Woodkid-Konzert noch um den Müggelsee wanderten ging es auch dieses Jahr wieder ins grüne Umland statt in die volle Metropole. Wenn ich emotional nicht auf der Höhe bin, werde ich unter vielen Menschen ja sowieso gern mal panisch, und irgendwie habe ich in letzter Zeit generell das Gefühl, mich wohler zu fühlen, wenn um mich herum nicht all zu viel passiert. Und so war ich in erster Linie sehr froh, dass meine reizenden Begleiter scheinbar auch kein Problem damit hatten, ein wenig durchs Herbstlaub zu schlendern und in zweiter Linie sehr froh, dass deren eingeborene Berlin-Connection wieder Zeit für uns hatte und uns so durch den Schmöckwitzer Werder führen konnte, vorbei an bunten Blättern und giftigen Pilzen, hin zur Gaststube des Campingplatz am Krossinsee, wo wir uns gutbürgerlich für die Heimreise stärkten.

Schön war das. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich das vor 10 Jahren oder gar vor 5 Jahren auch so gesehen hätte. Aber wenn man sich darüber freut, in Berlin an der frischen Luft um einen See zu spazieren, um danach ein saftiges Steak und ein kühles Alster genießen zu können, ist das doch eigentlich was Gutes, oder? Ich finde schon. Und Heuschrecki die Heuschrecke, die von Lübbenau bis Dresden an unserem Auto klebte, stimmt mir da zu.

*plöpp*

5 Kommentare:

Indica hat gesagt…

Sie machen eben Berlin für Fortgeschrittene!

André hat gesagt…

Korrekt :)

In den Fortgeschrittenen-Modulen habe ich mich sowieso immer wohler gefühlt. Da fühlt man sich auf einmal so verstanden ^_^

Octapolis hat gesagt…

schöne bilder!

und: kann es sein, dass der knabe sein antlitz für die drewag zur verfügung stellte, oder war das licht nicht gut, oder mein auge zu trüb? ;o)

André hat gesagt…

Ja, tatsächlich, ich habe mich verkauft. Denn ich brauchte das Geld, und Jugend war kein Kriterium ;)

Octapolis hat gesagt…

hut ab! in einer reihe mit schiffer und klum! das kann nicht jeder von sich behaupten... ;o)