08.11.2012

Let the sky fall when it crumbles. We will stand tall and face it all. Together.


Ich habe es ja endlich mal wieder ins Kino geschafft. Was im Vergleich zum Beginn dieses Jahres in den letzten Monaten selten genug vorkam. Auch so'n Ding, womit ich mich erstmal sehr schwer tat. Wenn dann allerdings eine Freundin zum allerersten Mal in ihrem Leben einen Bond auf der großen Leinwand schauen möchte, ist das natürlich ein Anlass, doch mal wieder den Kinosessel zu besetzen. Gab es also gestern:

Skyfall. (Rundkino)

Nachdem E. erzählt hatte, dass sie noch nie einen Bond im Kino gesehen habe, hatte ich mal überlegt, ob das für mich nicht vielleicht auch zutrifft. Und ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr. Kann sein, dass ich einen der Brosnan-Bonds mal im Kino gesehen habe, aber das ist ja nun auch schon wieder so lange her... Egal...

Hier die Top 5:

5. Ben Whishaw als der neue Q.


Zwar habe ich überhaupt kein Bild von einem der alten Q's im Kopf, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass schonmal ein Geek gecastet wurde. Fand ich sehr sympathisch, und besonders in der Kennenlern-Szene in der Londoner National Gallery fand ich ihn sogar ein bisschen drollig. Kann man hässlichere Q's besetzen.

4. "Skyfall", written and performed by Adele.


Wo ich es ja eigentlich nicht so schätze, wenn Künstler vollmundig Pausen ankündigen, nur um dann ein paar Wochen später schon den nächsten Chartstürmer zu schmettern, aber zu so einem Anlass darf man eine Pause schon mal unterbrechen. Und im Kinosaal wirkt der Song tatsächlich sehr imposant. Adele ftw.

3. Javier Bardem als Raoul Silva.


Einfach großartig. Diesen Mann haben Wind, Wasser und Erde einfach dafür geformt, kranke Rollen zu spielen. Und er fügt sich seinem Schicksal ganz fantastisch. Einem blonden Javier Bardem möchte ich in keiner Unterführung begegnen. Dass Daniel Craig und Javier Bardem dann sogar noch eine angedeutet homoerotische Begegnung hatten, die zwar angeblich gar nicht als solche gemeint war, bei der aber selbst mein blinder Freund mit Krückstock bereits vorher hätte sagen können, dass sie als solche diskutiert werden würde, hat der Sache auch nicht geschadet.

2. Die Schauplätze.


Mir geht es ja mit Reality TV so - wenn ich Menschen kennenlerne, denen Reality TV offensichtlich zu blöd ist, versuche ich sie trotzdem immer noch von der Materie zu begeistern, indem ich ausgewählte Beispiele heraus picke, die auch noch ein bisschen Kultur vermitteln. Im Reality TV wären das Formate wie "The Amazing Race" oder "Survivor", die einem Gelegenheit bieten, die Welt kennen zu lernen. Und im Kino wären das dann episch angelegte Filme wie zum Beispiel die der 007-Reihe. Die kann man nicht einfach 90 Minuten in Brandenburg spielen lassen. Da muss Kulisse.


Und so gefielen mir diesmal ganz besonders Shanghai sowie Raoul Silvas verlassene Insel, die auch im echten Leben eine seit 1974 verlassene, japanische Insel ist (Hashima/ Gunkanjima | Tagesspiegel-Artikel) und zu guter Letzt der Schauplatz des Finales: Die schottischen Highlands. James Bonds Elternhaus, die Skyfall Lodge, wurde in Glencoe, einem Ort im Tal Glen Coe (wie einfallslos) errichtet, aber die Kulisse gibt nur einen kleinen Vorgeschmack auf die Pracht der Highlands, und weckt damit in mir wieder verstärkt den Wunsch, demnächst auch mal den Rest der Britischen Inseln zu erkunden. England ist halt doch nicht alles.

1. Dame Judi.


Eigentlich waren die Schauplätze und Javier Bardem beeindruckender, als Dame Judi Dench in ihrer Rolle als M. Aber ich sehe diese Frau einfach so unglaublich gerne, dass sie auf keinen anderen Platz als den ersten gehört. Und auch wenn ich niemanden spoilern möchte, aber als Dame Judi da so lag, in Bonds Armen, habe ich geweint wie eine Dreijährige. Ralph Fiennes wird ihr niemals das Wasser reichen können.

War das also der neue Bond. Kann man machen, muss man aber nicht. Es sei denn, man ist wie ich ein bisschen scharf auf Judi Dench, oder man war wie ich schon sehr lange nicht mehr im Kino. Da bei mir beides zusammen kam, war ich mit meinem Abend zufrieden. Gibt 4 von 5 blondierten Spaniern.

*plöpp*

3 Kommentare:

Hans-Georg hat gesagt…

Das war die grösste Rolle, die Dame Judy Dench je in einem James-Bond-Film gespielt hat.
Ich mag die Frau übrigens auch sehr gern.

Justy hat gesagt…

Anfang des Jahres lief The Best Exotic Marigold Hotel im PK Ost, da war Judi Dench auch nicht schlecht. James Bond werde ich auch noch angucken, erstmal den Hype abwarten.

André hat gesagt…

The Best Exotic Marigold Hotel ist ja nach wie vor mein Lieblingsfilm des aktuellen Kinojahres.

Viel Hype abwarten muss man beim Bond allerdings nicht, denke ich. Wir saßen gemeinsam mit circa 20 anderen Menschen im großen Saal des Rundkinos... ;)