Eigentlich habe ich auch andere Themen. Aber jedes Mal, wenn ich mich aufraffe, das kleine Schreibheft doch mal wieder zu pflegen, reicht die Zeit schon nicht mehr aus, um noch ausreichend Material zusammen zu tragen.
Deswegen heute, und hier, als erste Wortmeldung seit meiner letzten Wortmeldung bezüglich meiner Alkoholabstinenz: Alkoholabstinenz! Repräsentiert durch eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser. Der erste Monat ohne Alkohol ist nämlich rum. Würde ich Sekt trinken, würde ich feiern. Nach 20 Tagen hatte ich bereits die addierte Zahl meiner alkoholfreien Tage der Jahre 2012 und 2013 (Gesamt) überschritten, und wann ich das letzte Mal einen alkoholfreien Monat erlebt habe... müsste ich meine Mutti fragen.
Ein Zwischenfazit fällt mir allerdings schwer. Es ist schön, zu erleben, dass man gefasste Vorsätze tatsächlich halten kann, und dass man in der Lage ist, sich zu disziplinieren, wenn man nur will. Es ist schön, nüchtern zu beobachten, wie heitere Mitmenschen immer lauter und immer peinlicher werden und zu wissen, dass man endlich mal keiner von ihnen ist. Es ist schön, all die Kalorien zu sparen. Und es ist schön, das Gefühl zu haben, niemals die Kontrolle über die eigenen Emotionen zu verlieren. Aber wie ich letzte Nacht feststellen durfte, ist auch das nur eine trügerische Ruhe, die bei einer entsprechenden Zahl und Intensität von Störfaktoren schnell zu zerbrechen droht. Und dann ist man erst recht perplex, dass man all die Gefühle, die man im Rückblick so gern auf eine alkoholisch induzierte Hypersensibilität und einen Hang zur sturztrunkenen Melodramatik geschoben hätte, immernoch empfindet. Im nüchternen Zustand ist man dann zwar glücklicherweise auch in der Lage, die Dinge nüchtern zu betrachten (pun intended), aber all zu tröstlich schien mir das bei meiner jüngsten Erfahrung nicht.
Das soll jetzt auf keinen Fall nach einem Rückfall ins Traurige klingen, und ich erwarte auch nicht, dass jetzt irgendjemand ob meiner unkonkreten Überblicksdarstellung die Hintergründe erfragt und mir dabei den Kopf tätschelt - ich wollte nur feststellen, dass der Verzicht auf Alkohol noch keine Probleme löst, und dass Teile meiner Persönlichkeit, die aktuell weitaus seltener zu Wort kommen, als früher, trotzdem ein Teil von mir bleiben. Hashtag SichSelbstKennenUndRespektierenLernen.
In diesem Sinne, und damit wenigstens ein Mindestmaß an Abwechslung zu meiner ständig wiederkehrenden Visage hier gegeben ist, drei Songs. Wobei mir Mary Lamberts "I Know Girls (Body Love)" in dieser Reihe besonders am Herzen liegt. Weil ich selten etwas so Überzeugendes, Bewegendes und Kraftvolles gehört habe. Ich verzichte darauf, den kompletten Text zu zitieren. Sie singt relativ deutlich.
Und damit gar nicht erst einer auf die Idee kommt, dass die eben gelesenen Zeilen einen neuen Kurs bergab einläuten sollen, zu guter Letzt noch: Ein Lächeln. :)
*plöpp*
01.02.2014
"You are a goddamn tree stump, with leaves sprouting out. Reborn."
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