14.05.2012

Sweet dreams are made of this...

O, Verzug.

Aber lassen wir es doch einfach dabei - ich poste, wenn ich mich danach fühle - wer Lust hat, so lange zu warten und dann immer mal wieder rein zu lesen hier, nur der ist es wert, meine klugen Gedanken überhaupt zu vernehmen. Oder so.

Nervt mich eigentlich, dass mein guter Mehr-oder-Weniger-Vorsatz hier so gar nicht funktioniert hat, aber irgendwie ist es einfacher, Kleinkram einfach ins Facebook zu kleben. Und hier habe ich immer das Gefühl, mehr Inhalt vermitteln zu müssen. Obwohl ich das ja nicht wirklich tue. Stattdessen tippe ich nur viele Wörter, um es bedeutungsschwangerer aussehen zu lassen, hoffend, dass keiner die langen Absätze wirklich liest.

Dazu kommt, dass ich mich, um mich bei Blogger einloggen zu können, immer erst aus meinem Mail-Postfach bei GoogleMail ausloggen muss, da sich dieses Blog irgendwie nicht auf das andere Konto übertragen lässt, so dass ich in der Zeit, in der ich poste, auch nicht per Mail zu erreichen bin, was mich auch jedes Mal nervt - ... - sie sehen. Dilemmata wohin das müde Auge blickt.

Und auch heute fühle ich mich eher genötigt, zu posten, weil ich in den vergangenen Tagen mindestens zwei berichtenswerte Erlebnisse hatte, die auch hier in den Blog-Rahmen gehören, und heute Abend gehe ich schon wieder ins Kino.



Chronologisch also das, was am weitesten zurück liegt: Mein letzter Besuch im Theater. Nach dem davor letzten Besuch im Theater fühlte ich mich ja im Nachhinein genötigt, erneut meinen Unmut über hysterisches Bühnengehampel kundzutun (kund zu tun? Kund zu tun? kun-zun-tun?). Also sah sich ein tapferer Verfechter von Bildung und Kultur berufen, noch einen letzten Versuch zu unternehmen, mich vom Theater zu überzeugen. Und so saßen André und ich und zwei treue Gefährten letzten Dienstag im Kleinen Haus. In dem ich - zu meiner großen Überraschung vor Ort - noch nie war. Und sahen "Ein Sommernachtstraum". Von und in der Anmoderation auch mit Fabian Gerhardt.

Und wie es das elende Kreuz der Freizeitgesellschaft, in der du vor lauter Überangebot gar nicht weißt, wohin mit deinen Interessen: Wenn du dann einmal kurz davor bist, wenigstens eine der vielen Optionen ganz und gar aus deinem Katalog zu streichen, wird sie dir doch wieder schmackhaft gemacht.

Am Anfang kam das gesamte Ensemble mit Papiertüten auf den Köpfen auf die Bühne, plapperte Dinge durcheinander, die ich nicht nachvollziehen konnte, weil mich die Mehrstimmigkeit und die Papiertüten so nervös machten, und dann quietschte aus einer der Papiertüten auch noch eine Micky-Maus-Stimme, die mich stark an Doctor Sunny Dei aus den neueren Scrubs-Folgen (die hier) erinnerte. Und ich war schon freudig erregt, weil sich all meine Befürchtungen zu bewahrheiten schienen, aber nachdem die jungen Menschen ihre Papiertüten abgenommen hatten, wurde das Stück auf einmal gut.

Ausnahmslos äußerst sympathische Darsteller, die ganz offensichtlich auch großen Spaß an dem hatten, was sie taten, ein ansprechendes Bühnenbild, schöne Kostüme, viel Energie und sehr hübsche Live-Versionen von David Bowie's "Space Oddity" und "Sweet Dreams" der Eurythmics machten das ganze Stück zu einem erfüllenden Erlebnis, und auch wenn zwischendurch mal ein bisschen hysterisch herum gefuchtelt oder ein bisschen laut geschrien wurde - es hat immer gepasst, und es war immer begründet. Da darf das ja dann auch.

Wenn ich dann zwar lese, dass der schöne Arko Graf, der als Eis-Dealer ein wenig die Rolle der Erzählers einnahm, schon einmal den ersten Preis auf Landesebene bei Jugend Forscht im Bereich Physik gewonnen hat, und dass Clemens Kersten, der den Lysander gab, mit Klassenkameraden schon einmal auf Bundesebene den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und der Körberstiftung gewonnen hat, verfinstert sich mein Bild dieser fröhlichen, jungen Menschen schon wieder, weil ich gegen so übermotivierte multitalentierte Menschen etwas habe, weil ich nicht so bin, aber zum Glück wusste ich ja davon vorher nichts.
Wäre jetzt mal interessant, zu wissen, ob jeder der Darsteller schonmal irgendwas gewonnen hat, weil er so unfassbar schlau ist. Arko Graf und Clemens Kersten waren nämlich die einzigen beiden, die ich überhaupt gegoogled habe. Aber für diese Recherche fehlt jetzt die Zeit. Denn wie gesagt: Kino!

Habe ich also das Interesse am Theater noch nicht gänzlich verloren, und auch wenn ich damit wieder keinen Abstrich im Spektrum meiner Interessen machen konnte, danke ich André trotzdem dafür, dass er sich diese kulturelle Mission angenommen und auch mit Bravour gemeistert hat.

*plöpp*

2 Kommentare:

André hat gesagt…

andres sind halt ausnahmslos toll :D

Your Mother hat gesagt…

Richtig.
Wer Spaß und Lebensfreude sagt, der muss auch André sagen.

;)