"[...] Der Depressive idealisiert seine Mitmenschen, geht Spannungen aus dem Weg, vermeidet Auseinandersetzungen 'um des lieben Friedens Willen', tritt bescheiden und selbstlos auf (bis zur Selbstaufgabe), zeigt Mitgefühl, besitzt nur geringes Selbstwertgefühl.
Partnerschaften verlaufen deshalb kompliziert, weil der Depressive das Bedürfnis seines Partners nach Distanz als mangelnde Zuneigung erlebt und damit seine Verlustangst aktiviert.
Depressiven fällt es schwer, Wünsche und Forderungen an andere zu äußern - typische passive Erwartungshaltungen entstehen. Enttäuschungen sind vorprogrammiert und verstärken die depressive Tendenz. [...]"
[Ausführungen zum depressiven Persönlichkeitsstil aus Fritz Riemann's "Grundformen der Angst"]
...irgendwie verwirrend, wenn man im Unterricht eine 50 Jahre alte Persönlichkeitstheorie vorgestellt bekommt und sich dabei beobachtet fühlt.
Dem Himmel sei Dank wird uns bedauernswerten, vom depressiven Persönlichkeitsstil dominierten Existenzen heute der National Hug Day geschenkt, und auch wenn um mich herum noch niemand von diesem Tag gehört hat - Wikipedia führt ihn in der Liste der Nationalen Gedenk- und Aktionstage und wenn man einfach ganz lieb depressiv- selbstaufgegeben schaut, dann hinterfragt das auch keiner mehr.
Bin ich also schon ein bisschen wundgedrückt jetzt und hab' gleich nur noch halb so viele Verlustängste, was mich wiederum dazu befähigt, dem großartigen, neuen Album der Crystal Castles zu lauschen und zu schwelgen in Phantasien, in denen ich auf die Sympathien der Anderen pfeife und munter den Morgenstern schwinge.
Schön.
Happy Hug Day!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen