26.10.2012

Berlin, my love.


Ich war ja weg. Schon wieder. Und diesmal sogar wieder außerhalb der Freistaats-Grenzen. Nämlich in Berlin. Der aufmerksame Leser erinnert sich vielleicht noch, wie hin und wie weg ich jüngst von Woodkid war. Und wenn dann so ein Hin- und Weg-Künstler ein Konzert in der nahe gelegenen Bundeshauptstadt spielt, ist das natürlich Pflichttermin.

Brachen also gestern der André, sein Herzblatt und ich auf nach Berlin, um im Heimathafen Neukoelln dem großen Woodkid zu lauschen. Und vorher noch etwas zu essen in Neukoelln. Was eigentlich einen eigenen Blogpost wert wäre ("Die Gedränke, die könn' bischn dauarn, ne? Isch bin alleine hiar. Aber isch geb' meine Beste."). Aber das führt vielleicht auch zu weit. Lohnt sich auf jeden Fall die Selbsterfahrung.


Das Konzert selbst war einfach nur großartig, wenn man nur die Präsenz des Künstlers und seiner Band bewertet. Angeblich war Berlin nach Paris erst die zweite Show, bei der alle Titel des Anfang 2013 erscheinenden Albums "The Golden Age" gespielt wurden, und ich fand keinen einzigen Song nicht gut. Weswegen ich ernsthaft überlege, mir dieses Album für Geld zu kaufen. Einfach, weil er's verdient hat.

Das Konzertpublikum dagegen war ein anderes Thema. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde - Menschen, die sich auf der Mitte der Tanzfläche keinen Centimeter bewegen, oder Menschen, die Konzerte besuchen, um dann dort von der ersten bis zur letzten Minute lauthals ihre Menstruationsbeschwerden zu besprechen. Oder anderes. Das "lauthals" ist mehr mein Problem. Und ich habe diesmal wirklich viele verschiedene Standorte ausgetestet. Weil ich noch ein klein wenig Verständnis habe, wenn sich hinten an der Bar nur die aufgetakelten Miezen suhlen, die jemanden kennen, der jemanden kennt, und deswegen nichts bezahlen müssen, und eigentlich nur gesehen werden wollen. Aber wenn selbst in der fünften Reihe noch diskutiert wird, wie kacke der Mirko mit der Trennung umgegangen ist, während ein achtköpfiger Ensemble versucht Musik zu machen... Einige Hipstermädchen hätte ich gern unangespitzt in den Boden gerammt. Sowas schmälert ja dann auch das Konzertvergnügen, für das der geneigte Zuhörer Geld bezahlt hat. Naja. Abgesehen davon war's aber super.



Den heutigen Tag haben wir dann damit verbracht, Friedrichshagen zu entdecken. Denn meine Reisebegleiter kannten wiederum Ansässige, und die Ansässigen wussten den Müggelsee, die dazu gehörigen Müggelberge und den Müggelturm zu empfehlen.


So dass ich also aus meinem Hostel am Halleschen Ufer direkt nach Friedrichshagen gegurkt bin, wo ich mir erst noch ein wenig die Gegend anschaute, kurz auf einem stillgelegten Retro-Tretboot Platz nahm und schließlich auf meine lieben Mitreisenden traf, mit denen ich dann einmal um den Müggelsee wanderte und den Müggelturm bestieg.


Auch sehr schön da. Leztes Jahr waren wir ja auf dem Teufelsberg (nach Paris, mein Blog vermittelt mir gerade den Eindruck, ich hätte niemals davon berichtet..), da hatte man ja eine sehr schöne Sicht auf Berlin, aber auf den Müggelturm darf man tatsächlich legal, so dass wir heute mal von woanders oben auf die Stadt und den Herbst geschaut haben - sehr idyllisch, sehr wenig Großstadt, sehr viel Flair. Kann ich ohne Einschränkungen empfehlen.

Im Anschluss daran gab es noch deftiges Essen am Fuße der Müggelberge, und danach noch einen Kaffee in Schöneberg, wo ich mich sehr freute, den Herrn Rubin mal wieder zu sehen. Der zwar vor lauter Updates meinerseits gar nicht zu Wort kam, aber das ist dann halt auch das Schöne, wenn man sich einige Monate nicht mehr gesehen hat - man hat was zu erzählen.

Frustrierend zwar, dass man extra bis nach Berlin fährt, um dort zu erfahren, dass der neue Mann sogar im aktuellen Beziehungsstatus verlinkt wird, während man selbst immer "Keine Angabe" war, aber hey... No hard feelings. Ansonsten ein rundherum gelungener Trip, und so lange ich es mir noch leisten kann, werde ich in den kommenden Monaten wohl wirklich verstärkt versuchen, meine Freizeit mit Kurztrips aufzupeppen. Mit Kurztrips nach Plauen ja sowieso jetzt. Aber auch anderswohin. Tut einfach gut.

*plöpp*

23.10.2012

Mind versus Matter: Conclusio.


Lange habe ich darüber nachgedacht. Ohne Musik. Um die Gedanken nicht zu beeinflussen.

Das Herz wurde einfach schon zu oft getreten, als dass es sich nach wie vor anmaßen würde, Entscheidungen zu treffen, ohne wenigstens mal Rücksprache zu halten.

Und wenn man einen Menschen findet, in dessen Gegenwart man das Gefühl hat, einfach nur man selbst sein zu können, liegt die Entscheidung eigentlich auf der Hand.

Langsam macht sich Euphorie breit.

22.10.2012

Mind versus Matter. [Edited]


Irgendwie weiß ich nicht, wie ich diesen Post beginnen soll.

Jetzt habe ich zumindest schonmal einen Anfang. Weiß aber auch nicht, wie ich ihn fortsetzen soll.

Das ist halt das Kreuz, wenn man ständig nur bunte Bilder hier rein klebt und vom letzten britischen Newcomer berichtet, den keiner kennenlernen will. Wenn man dann mal was Persönliches besprechen möchte, weiß man nicht mehr, wie es geht.

Eigentlich geht es mir aber auch nur um eine Frage zu dem Konflikt, den das zum Post gehörige Bild eigentlich sehr schön illustriert.

Der Konflikt: Herz versus Verstand.
Die Frage: Auf wen sollte man hören?

Beziehungsweise ist es wahrscheinlich mühsam und annähernd zwecklos, ernsthaft zu versuchen, diese Frage abschließend zu beantworten. So dass mich eigentlich viel brennender die Frage interessieren würde: Hat irgendjemand praktische Erfahrungswerte darin, einmal nur den Verstand entscheiden zu lassen? Die Vernunft? Hat das schonmal einer von euch probiert und kann davon berichten?

Gestern habe ich wieder lange darüber nachgedacht und mich gefragt, warum das niemand macht. Immer und immer wieder lässt man sein Herz bzw. seinen Bauch entscheiden. Und immer wieder geht die Scheiße gegen den Baum. Jedes mal auf's Neue denkt man sich "Das hätte ich wissen müssen.", "Das hätte ich ahnen können.", "Das war eigentlich absehbar.". Und wälzt sich dann noch so schön in Konjunktiven, die letztlich weder vorwärts noch zurück helfen. Aber kaum ist man das nächste Mal mit einer Situation konfrontiert, in der Bauch und Vernunft gegensätzlicher Meinung sind, wirft man alle Erkenntnis aus dem Fenster und hört wieder nur auf den Bauch.

Hat dann der Verstand überhaupt keine Macht? Sollten nicht beide wenigstens zu gleichen Teilen Instanzen sein, auf die man hört, wenn es darum geht, das eigene Leben möglichst glücklich zu gestalten? Und wenn man bisher immer nur auf die eine Instanz gehört hat, und sich mit genau dieser Vorgehensweise immer nur noch tiefer reingeritten hat, könnte man dann nicht einfach einmal den Versuch wagen, auf die andere Instanz zu hören und nichts darauf zu geben, was der Bauch dazu meint? Ich meine, das wäre doch nur fair dem Verstand gegenüber, der sich auch jedes Mal die Mühe macht, eine Meinung zum Thema zu haben, nur damit die am Ende doch wieder keinen interessiert.

Ja.
Das waren jetzt doch mehrere Fragen. Und nun, da ich einmal drin bin, könnte ich noch ewig weiter schreiben. Aber das liest dann wieder keiner, und dann beantwortet keiner meine Frage nach den eventuellen praktischen Erfahrungen im Umgang mit Verstand als Lebensberater. Und das will ich ja auch nicht.

Deswegen hör' ich jetzt einfach völlig unvermittelt auf.

*plöpp*

Als relevante Ergänzung:

Es geht um die Liebe. Und um die Hoffnung auf etwas langfristig Erfüllendes. In Angelegenheiten wie "Springe ich jetzt von dieser Brücke, obwohl das Bungeeseil irgendwie brüchig aussieht?" oder "Esse ich nun den Kugelfisch oder nicht?" würde ich nie auf die Idee kommen, meine Vernunft zu befragen. Aber es geht um den Wunsch nach Langfristigkeit, Stabilität und Geborgenheit. Wo ich die Frage nach "Mind versus Matter" dann doch etwas zweischneidiger finde...

19.10.2012

Heimaturlaub.


...aber ich möchte doch so gerne bloggen. Warum sind Facebook und Tumblr so viel einfacher? Der Mensch ist so bequem. Ich gebe aber nicht auf. Und versuche daher heute wieder mal, eine kleine Seite mit persönlichem Content zu füllen - meinen Urlaubsfotos!

Urlaubsfotos ist zwar in dem Fall vielleicht ein bisschen viel gesagt, aber zumindest laut Dienstplan hatte ich Urlaub. Da ich ja aber gerade ein bisschen darauf hier sparen möchte, führten mich meine Wege diesmal nur einmal quer durch den schönen Freistaat.


Die Reise begann am Bahnhof Dresden Neustadt, wo mein Zug in's schöne Plauen ging. War ich ja noch nie, in Plauen. Und wäre ich wahrscheinlich auch nicht so schnell auf die Idee gekommen, hätte ich nicht D. besuchen wollen. So aber durfte ich erstmals erkunden, wo dieses Vogtland liegt, von dem alle Menschen vereinzelte Vogtländer reden. Und es war tatsächlich recht hübsch. Farbenfroh in gewissen Ecken, alternativ in anderen Ecken, gepflegt in allen Ecken (die ich zu sehen bekam) - ich werde immer und immer wieder aufs neue belehrt, dass Kleinstadt nicht gleich Schnarchfest bedeuten muss.


Einen Tag später ging es dann gemeinsam mit D. auch schon wieder zurück nach Dresden, wo ich nur schnell mein Hab und Gut in die Ecke schmiss, neues Hab und Gut ansackte und zurück zum Bahnhof lief, wo mein Zug nach Leipzig ging.


Von der Stadt Leipzig habe ich zwar diesmal keinerlei Impressionen festgehalten, aber wo ich mich erst noch geärgert habe, keine Fotos gemacht zu haben, habe ich mich schon kurz darauf sehr gefreut. Denn dass ich kein einziges Foto von der Stadt machen musste, zeigt, dass ich mich mit den Menschen, die ich besuche, so wohl fühle, dass ich kein Alibi-Sightseeing mehr brauche.


Stattdessen gab es Samstag Abend eine englisch angehauchte Geburtstagsfeier (deswegen der Boulder Hat auf meinem Kopf) mit Curry, Sandwiches, Banoffee Pie und Alkohol in rauhen Mengen und am Sonntag dann einen Hangover Sunday, wie man ihn sich nicht schöner ausmalen kann - rumliegen mit lieben Menschen und bewegen nur, um das gelieferte Essen zu bezahlen. Zur Bespaßung How I Met Your Mother, Bauer sucht Frau und Schwiegertochter gesucht. Lange hatte ich keinen so schönen Sonntag mehr.


Montag und Dienstag waren dann auch noch Leipzig gewidmet, so dass ich letztendlich fast alle Menschen sehen konnte, die ich in Leipzig gern sehen wollte, ein Paar neue Proleten-Kopfhörer bekam, im Kartoffelhaus fürstlich speiste und zum Abschluss meiner Reise sogar noch mein allererstes Date mit der lieben Ulrike hatte, das leider viel zu schnell verging.

Manchmal braucht es wirklich keine großen Sprünge zum großen Glück. Nur liebe Menschen.

Eine Weisheit, die sich auch auf emotional desaströse Befindlichkeiten anwenden lässt?

Dazu vielleicht später mehr.

Jetzt wird gekocht.

*plöpp*

10.10.2012

Das ewige Thema.


[Sonne. Auf Schulter. Die dann in alle Richtungen strahlt. Gerade mein Lieblingsmotiv.]

Es gibt ja Menschen, die behaupten, dass man sich nur tätowieren lässt, wenn man sich in einer Krise befindet. Sei der Anlass oder das Motiv noch so fröhlich - in die Haut stechen lässt man es sich nur, wenn irgendwas nicht stimmt.


[Eisvogel | Phoenix | Eisvogel. Wobei der zweite eher aussieht wie'n Specht.]

Möchte ich nichtmal anzweifeln diese These, aber bei wem stimmt schon alles. Bei mir nicht. Und deswegen hege ich diesen langjährigen Wunsch gerade wieder sehr und verbringe viel Zeit damit, mich durch alle möglichen Tumblr zu wühlen, um Inspirationen zu finden, aber irgendwie..


[Auge eines Menschen, der für's eigene Leben immer viel bedeuten wird.]

1.) Haben die meisten tätowierten Muskelmänner gleich den halben Oberkörper zutätowiert, und das mit Gesamtkunstwerken. Das geht für mich nicht, weil ich meinen Patienten keinen komplett tätowierten Arm ins Gesicht halten möchte, und weil ich auch ziemlich sicher bin, dass das mein Budget nicht vorsieht und...

2.) Haben die meisten tätowierten Muskelmänner Muskeln. Deswegen heißen sie so. Und auf denen sieht jedes Motiv irgendwie heiß aus. Wenn ich mir dann allerdings verschiedene Motive auf meiner Hühnerbrust bzw. auf meinen schmächtigen Oberärmchen vorstelle... Ich denke, da kann auch einiges ziemlich albern aussehen.


[Zweimal Banksy.]

Was ich nicht möchte, sind chinesische oder arabische Schriftzeichen, und Tribals gegenüber bin ich auch eher skeptisch. Und Farbe muss auch nicht unbedingt sein. Höchstens als Akzent, so wie in den beiden Banksy-Motiven, die ich mir gut vorstellen könnte. Scratch Marks auf der Brust hatte ich mir auch erst ganz hübsch gedacht, aber da bin ich inzwischen eher der Meinung, dass das vielleicht zu bemüht wirken könnte, und Vögel, die aus einem Baum geflogen kommen, sind auch sehr schön, aber vielleicht ein bisschen viel für'n Anfang.


Diese Bilder hier finde ich irgendwie auch spannend als Inspiration, aber mit der Umsetzung könnte es eventuell schwierig werden.

Falls also irgendjemand irgendeine Meinung hat, oder nützliche Tipps zum Thema geben kann, oder gar ein Studio in Dresden empfehlen kann - die Kommentar-Box steht jedem offen.

Prost derweile.

*plöpp*

04.10.2012

Kurzes Update von einem Posten, auf dem ich nicht sein mag.


Ich weiß. Ich krieg's schon wieder nicht gebacken. Ich bin zur Zeit aber auch wirklich unglaublich viel unterwegs. Da geht man ja erstmal nicht davon aus, wenn man eine Verlobung löst. Rechnet man ja mit Monaten im Dunklen. Aber scheinbar ist nichts mehr so, wie es früher einmal war.

Und da mir gerade wirklich schlicht und ergreifend die Zeit fehlt für alles stundenlang Aufbereitete, versuche ich mich jetzt wieder auf meinen ganz ursprünglichen Vorsatz zu besinnen, Posts aus einzelnen Bildern zu zimmern, die mir gerade gut gefallen, oder zu denen es eine kurze Geschichte gibt.




Heute mal nur gut gefallen. Und dazu ein geklauter Musiktipp. Natalia Kills singt "Free" in Acoustic. Der junge Mann hier hat's zuerst gehört.

Ich fahr' jetzt beim Zahnarzt.

*plöpp*