11.11.2009

:'(


"Bayerns König, dem Herrn Ludwig
war nichts Böses zuzutraun.
Erstens war er nicht sehr mutig,
zweitens hielt er nichts von Fraun.

Er war überwiegend traurig
und ließ viele Schlösser baun,
teils sehr schön und teils sehr schaurig,
wie aus Marzipan gehaun.

Richard Wagner sagte später:
Er war König und Mäzen,
Lohengrin war er und Leda.
Letztlich war er schizophren.

Sein Psychiater, Herr von Gudden
hielt nichts von der Psychiatrie,
tauchte mit ihm in die Fluten
eines Sees: So starben sie."

["Ludwig II" von Kurt Bartsch, aus: "Ach Kerl, ich krieg' dich nicht aus meinem Kopf - Männerliebe in deutschen Gedichten des 20. Jahrhunderts."]

Ich finde, dieses Gedicht hat etwas Ergreifendes. Leider keinen engeren Bezug zu Robert Enke, aber durch die große Überschrift der Erlösung durch Freitod doch wieder themenbezogen.

Und wir lernen daraus:

Du kannst sein, wer du willst, wie du willst, für wen du willst - wenn dein Kopf dir sagt, dass du nichts bist, dann bist du nichts.

Robert Enke hinterlässt eine Ehefrau und eine Adoptivtochter in tiefer Trauer - und das sicher nicht mit Absicht.

Rest in peace and goalkeeping heaven.

[Dieser Post soll in keinster Weise zur Nachahmung animieren - für's Verständnis.]

2 Kommentare:

Octapolis hat gesagt…

Was heißt, 'nicht mit Absicht'? Er ist ja nicht aus Versehen auf die Gleise geraten...

PS: Die nachfolgenden Züge haben 10 Minuten Verspätung, wir bitten um Verständnis!

Your Mother hat gesagt…

Nicht mit Absicht im Sinne von Keinen- anderen- Ausweg- mehr- sehen.. Hätte er sich anders zu helfen gewusst, hätte er die beiden sicher nicht einfach so zurück gelassen... So war's gemeint..