31.01.2013

Winter adé.


Ich muss mal noch schnell meine letzten Winterfotos loswerden hier. Denn auch, wenn mich der Frühlingssturm heute auf meinem Fahrrad beinahe gegen eine arglose Passantin geblasen hätte, begrüße ich doch sehr, was sich wettertechnisch da draußen gerade entwickelt. 2011 saß ich im Februar schon im Biergarten. Fingers crossed.

Deswegen schnell noch alles fort, was irgendwie nach Winter aussieht. Unter anderem meine Fotos hier. Fotos, die ich am Japanischen Palais gemacht habe. Das somit der zweite Ort wird, den ich als wichtig für die Dresdner Neustadt und wichtig für mich vorstellen möchte.


Geschichtlich gibt es so dies und das zu erzählen über den schönen Bau aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich eigentlich als das Holländische Palais bezeichnet wurde, bis 1945 unter anderem die SLUB beheimatete, im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört und bis 1987 rekonstruiert wurde und der heute das Zuhause der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist und noch Teile der alten Wallanlagen Altendresdens zeigt, aber wer sich für all die kleinen Details interessiert, der kann gern den Links folgen, die hier bunt gestreut sind und meist zu Wikipedia führen.

Denn abgesehen davon, dass es sich beim Japanischen Palais und dem dazu gehörigen Palaisgarten um geschichtsträchtige Anlagen handelt, sind beide seit 2009 auch in meiner persönlichen Geschichte eine immer wiederkehrende Konstante. Wenn sich die Ereignisse in 2009 auch lediglich auf ein gemeinsames Murgh-Essen zur Museumsnacht beschränken. Aber das war schön.

Und spätestens 2010 waren der Park hinter'm Japanischen Palais und ich so richtig dicke Tinte. Von zu Hause zum Bahnhof Neustadt, bei Le Crobag einen Kaffee kaufen, und dann in den Park, immer an die gleiche Stelle - auf meinen Lieblingssitzplatz auf der Mauer mit Blick auf die Yenidze. Das war meine Routine, die ich jedes Mal abgespult habe, wenn ich zu Hause kurz davor stand, meinen Kopf gegen die Wand zu schlagen. Und das war oft. Und ich mochte meine Routine. Sehr.

2011 war dann Rocky mein erstes totes Haustier, das ich nicht im Garten meiner Großeltern beerdigen konnte, so dass ich einen anderen Platz finden musste - er ruht jetzt unter dem großen Ahorn am äußeren Ende des Palaisgartens an der Marienbrücke.



Auch mit einem lieben Menschen und einer Picknickdecke verbinde ich viele schöne Erinnerungen an diesen Park und den Schatten des gemeinen Trompetenbaums, und die November-Geschichte hat schon Menschen zu Tränen gerührt, aber das wollte ich ja nicht mehr so breit latschen hier. Zum Japanischen Palais gehört es aber trotzdem dazu.

Doch selbst, als der liebe Mensch fort war, nahm sowohl der sommerliche Totalabsturz als auch die darauf folgende, sinnloseste Männerodyssee ever told ihren Anfang im Palaisgarten. Letzteres beim gleichermaßen empfehlenswerten wie kostenlosen Palaissommer. Und so habe ich zwar dem Glockenspielpavillon in den letzten sechs Monaten in immer mal anderer, freundlich lächelnder Gesellschaft gelauscht, aber was bleibt, ist trotzdem nur die Lieblingsstelle auf der Mauer und der Wunsch, irgendwann mal wieder strahlend in diesem Park zu stehen.

Ist das jetzt also auch mehr zum Geflenne verkommen, als dass es irgendeinen kulturellen Wert bekommen hätte, aber hey - all zu viel Werbung will ich ja eh nicht machen für den Park, der mir ursprünglich so sehr ans Herz gewachsen ist, weil man dort einfach seine Ruhe hat.

Bleiben sie also bloß weg! Und genießen sie ihren Aufenthalt im Großen Garten! ;-)

*plöpp*



2 Kommentare:

Octapolis hat gesagt…

Schöne Bilder!

André hat gesagt…

Danke :)