09.06.2013

Das kleine Reisetagebuch - Schottland, Tag 1 (25.05.2013)


Nach dem letzten Blick hinter meine Schränke bin ich ja aktuell damit beschäftigt, meinen Alltag so gut es geht zu entrümpeln und Dinge, denen ich einfach nicht die entsprechende Zeit und Aufmerksamkeit schenken kann, gänzlich abzuschaffen. An meinem Blog wollte ich allerdings festhalten. Warum ich es trotzdem nicht hinbekomme, hier mal ein paar knackige Posts zu zimmern, das versuche ich gerade heraus zu finden. Denn der Content stapelt sich derweile wie all die alten Zeitschriften, die ich ewig aufgehoben habe, weil ich nochmal druchblättern wollte, die deswegen schon mehrmals mit umgezogen sind und die ich nun entsorgt habe. Die meisten zumindest.

Ein schönes Erlebnis, das ich einfach nicht in einen Post geknietscht bekomme, ist mein letzter Urlaub im Schottischen. Und weil ich nicht möchte, dass die Eindrücke zu schnell verstauben, und weil ich nach wie vor keine Möglichkeit gefunden habe, online ein einfaches und schönes Fotoalbum zu erstellen, versuche ich es diesmal wieder mit der Darstellung der einzelnen Tage.

Im Vorwort möchte ich mich für das laienhafte Erscheinungsbild meiner Fotos entschuldigen, aber das wird jetzt auch nicht mehr besser, denn die digitale Spiegelreflex-Fotografie ist eines der bereits erwähnten, abgeschafften Hobbies. An dessen Stelle nun die Telefon-Fotografie tritt. Und da ich außerdem mit einem neuen Betriebssystem konfrontiert bin, auf dem keins meiner alten Programme mehr läuft, sind die Bilder auch nicht nachträglich aufgehübscht. Denn wie mir nahe stehende Menschen bereits wissen, bin ich das genaue Gegenteil eines Early Adopters und stehe Veränderung grundsätzlich genervt gegenüber. Immerhin: Ich habe schon herausgefunden, dass das Clone Stamp-Tool in Paint.net scheinbar genau das gleiche macht, wie meine heiß geliebte Smart Brush in Photoshop. Das war's dann wohl mit uns, ACDSee 3.0. *schnüff*

Haben wir also das Vorgesabbel hinter uns gebracht und beginnen mit: Tag 1.


Los ging es in Dresden mit dem bewährten RVD-Bus nach Berlin, wo mittags der Easyjet in die schottische Hauptstadt Edinburgh startete. Und ich glaube, das war das erste Mal, das ich als Nichtraucher an einem Flughafen verbringen musste, seit ich aufgehört habe, mit meiner Mutter zu verreisen. Öde ohne Ende. Und in einen Einzelsitz passe ich wahrscheinlich auch bald nicht mehr. Die Idee des Nichtrauchens überzeugt mich nach wie vor nicht vollends. Aber was soll's - belohnt wurde das ununterbrochene Einatmen feinster Schönefelder Luft mit Sonne über den Wolken. Wenn die Wolkenwand schon seit Tagen den Lichtpegel drückt, ist das immer mein Lieblings-Moment des Fluges.


Als ich schließlich in Edinburgh angekommen war, waren zwar zwei Drittel des Tages bereits verstrichen, aber zum Glück hatte ich meine charmante Reisebegleitung, die erst am nächsten Tag zu mir stoßen sollte, im Vorfeld gefragt, ob sie mit mir Arthur's Seat besteigen wolle, was sie dankend verneinte, so dass meine Unternehmung für den Samstag Abend feststand. Die Stadt Edinburgh wurde auf sieben Hügeln errichtet, und mit 250,5m über Normalnull ist der erloschene Vulkan Arthur's Seat der höchste von ihnen. Ausblick dementsprechend. Und es hätte keinen besseren Abend als den des 25.05. geben können, um diesen Gipfel zu stürmen, denn die liebe Sonne war die ganze Zeit mit am Start.


Die Bilder zeigen unter anderem den Blick auf die Stadt, wo sich am markantesten das Ausstellungsgebäude/-zelt von "Our Dynamic Earth" und das National Monument sowie das Nelson Monument auf dem Calton Hill abzeichnen. Außerdem zu sehen die Beschaffenheit des Aufstiegs zum höchsten Punkt des Hügels, wunderschöne grüne Wiesen, ganz viel Sonne und genau so viele verliebte Paare. Die mich an diesem Abend aus irgendeinem Grund nicht gestört haben. Vielleicht lag es daran, dass ich noch eine kleine Flasche Sekt vom Flughafen im Rucksack hatte. Oder an dem umwerfenden schwulen Paar, das mir gemeinschaftlich ein Lächeln schenkte. Oder an der guten Luft. Oder einfach an der Gesamtsituation, die endlich mal erfreulich war.

Nach meinem Abstieg hing bereits die blaue Stunde über Edinburgh, so dass ich nur noch schnell ins Tesco huschte um mich mit einem kleinen Vorrat meines neuen Lieblingsgetränks Strongbow Pear Cider einzudecken und den Rest des Abend mit eben jenem im Castle Rock Hostel verbrachte. Erst in der gemütlichen Internet-Lounge und letztendlich in Potsie. Denn so hieß mein Bett im Happy Days Room.

War gut.

*plöpp*

4 Kommentare:

Spontiv hat gesagt…

Gefällt! Und auch ohne dicke Kamera machen deine Bilder Spaß! :)



André hat gesagt…

Das freut mich :)

Ich geb' mein Bestes, auch mit dem Telefon ein paar brauchbare Schnappschüsse hinzubekommen ;)

spontiv hat gesagt…

Das Ihhhhfon hat eine ganz brauchbare Kamera, zusammen mit der ein oder anderen App bekommst du da schon was feines hin. :)

André hat gesagt…

Die Kamera mag brauchbar sein, aber die Linse verdreckt immer so schnell.. Das nervt mich eigentlich am meisten ;)