2009 ist rum. 2009 war großartig. 2009 war zum kotzen. 2009 war ein emotionales Chaos - ein Jahr wie kein anderes. Eigentlich ist ja kein Jahr, wie ein Zweites. Aber wirklich in Erinnerung bleiben einem Jahre als solche nur selten. 2002 war das letzte Jahr, das mir als prägend in Erinnerung blieb.
Entsprechend fällt es mir auch sehr schwer, das Jahr zusammen zu fassen.
Ohne Freud kein Leid. Ohne Leid keine Freud. Eine dümmliche Binsenweisheit der natürlichen Polarität der Gemütszustände, die ich dieses Jahr in einer vollkommen neuen Qualität kennen lernen durfte.
Schön war die Euphorie des Sommers. Überschäumendes Selbstbewusstsein, grenzenloser Tatendrang, ein bis dato unbekanntes Gefühl des Optimismus, unerschütterliche Ausgeglichenheit, die Freude am Banalen, Sonne im Herzen und ein bunter Regenbogen aus dem Po.
Nicht so schön war die Depression des Herbstes. Absolute Hoffnungslosigkeit, tiefe Verzweiflung, ein nie da gewesenes Gefühl der Minderwertigkeit, tägliche Heulkrämpfe, Panikattacken, innere Lähmung, soziale Isolation und der ehrliche Wunsch, zu sterben inklusive fertig formulierter Abschiedsposts.
Ich weiß durchaus, dass einige Leser mich bezüglich des zweiten Abschnittes nicht ernst nehmen. Ich genieße das ja schließlich und lege es förmlich darauf an. Ich lasse ihnen ihre Meinung und wünsche ihnen im Gegenzug einmal im Leben einen depressiven Ausfall. Ich zumindest habe gelernt, Menschen, die von sich sagen, sie würden unter Depressionen, Burn-Out oder dergleichen leiden, ernst zu nehmen, statt ihnen vorzuwerfen, sie wären einfach nur labil, faul oder leidensgeil.
Die mit Abstand erfreulichste Begebenheit dieses Jahres ereignete sich ungünstigerweise genau am Übergang von Phase Fröhlich zu Phase Suizidal - der 13. September 2009 - der Kuss. Würde ich an himmlische Kräfte glauben, ich wäre überzeugt, sie hätten mir einen Engel geschickt. Mich auszuhalten, vollkommen egal, wie lange es dauert und wie belastend ich auch bin.
Was ich diesbezüglich empfinde, lässt sich nicht formulieren. Ich habe es versucht und ich habe den Thesaurus bemüht, nichts würdigt auch nur annähernd das, was mir in den letzten Monaten gegeben wurde - aber ich glaube, du weißt, was ich sagen möchte ;-)
Was nehme ich mir also vor für's neue Jahr? Richtig. Nichts.
Meine Kopfärztin sagt, dass ich mich auf keinen Fall irgendeinem Druck aussetzen soll und dass sowohl die Erwartungen meiner Umwelt als auch meine eigenen Erwartungen an mich selbst für die nächsten Monate zweitrangig sein sollten. "Was nicht geht, das geht nicht, und wenn sie 20 Stunden schlafen wollen, dann schlafen sie 20 Stunden. Hätten sie ein gebrochenes Bein, könnten sie auch nicht einfach aufstehen und weitermachen."
Von diesen alltagsfernen Weisheiten hat sie noch viele mehr impetto, aber so ein kleines bisschen Wahrheit steckt in jedem lapidar daher gesagten Tröstverslein. Deswegen habe ich beschlossen, mir eine Leitfloskel aufzuerlegen:
Wer kämpft kann verlieren. Wer aufgibt, hat bereits verloren.
[Nach Brecht.]
Show must go on. Nützt ja nix..
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und denen, die es noch werden wollen einen geschmeidigen Rutsch und für das neue Jahr alles erdenklich Gute und die Erfüllung aller Wünsche, so unrealistisch sie auch sein mögen =)
30.12.2009
Auf Regen folgt Sonne - Happy 2010!
I hope and pray I will always be enough for you.
Auch wenn DListed mich dazu erzogen hat, den Gayken und alles, was der Gayken tut, Panne zu finden, spricht mir dieser leider von ihm performte Song gerade aus der Seele.
Clay Aiken: Everything I have.
Sometimes I think I can't give you all the love you need.
You keep changing everyday,
Amazing me in everyway.
If I could be the perfect man in your eyes,
I would give all I'm worth to be a part of your life.
I could promise the world but it's out of my hands,
I can only give you everything I have.
I never dreamed I could ever feel the way I do,
I hope and pray I will always be enough for you.
I can only do my best.
I have to trust you with the rest.
If I could be the perfect man in your eyes,
I would give all I'm worth to be a part of your life.
I could promise the world but it's out of my hands,
I can only give you everything I have.
I promise I will hold you through the changes and fears
When life seems unclear.
And when I can't be right there with you,
I know there's angels by your side.
If I could be the perfect man in your eyes,
I would give all I'm worth to be a part of your life.
I could promise the world but it's out of my hands,
I can only give you everything.
If I could be the perfect man in your eyes,
I would give all I'm worth to be a part of your life.
I could promise the world but it's out of my hands,
I can only give you everything... I have."
Via Sambag's Blog.
Dagegen muss es doch eine App geben...
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Zärtliche Cousinen.
Merke:
Möchtest du deinen scharfen Cousin ehelichen, kauf' dir 'ne Fahrkarte nach Vermont, Massachusetts, Connecticut, New Jersey oder Maryland.
Ich habe leider nur eine vollschlanke Cousine, die ich bitte nicht heiraten möchte.
Glückwunsch New Hampshire und Iowa (Iowa??).
Via FleshAddicted*.
27.12.2009
"Hast du TNT im Schlüpfer oder freust du dich nur, mich zu sehen?"
[Screenshot: web.de]
*pffff* ... *ahahahahahahahahaha*
Albern?
Na gut... Eigentlich wollte ich auch nur vermeiden, dass jetzt wochenlang Vic Chesnutt's Tod die Startseite anführt.
Um diesen geistigen Tiefflug wenigstens noch ein wenig klingen zu lassen, hier mein aktuell liebstes Live Lounge- Cover: "Uprising" by Muse, covered by The Veronicas. Ganz ganz toll.
Ansonsten lasse ich mich derzeit am liebsten von Althergebrachtem berieseln - mainstreamiger Black Music. Vielleicht auch, weil gerade jeder mainstreamige, blacke Sangeskünstler ein neues Album veröffentlicht. Ich komme mit dem Hören kaum hinterher.
Definitiv nichts falsch machen kann man aktuell mit Lil Wayne - "Forever" (Drake, Eminem, Kanye West, Lil Wayne), "Drop the world" (Eminem, Lil Wayne) und "Revolver" (Madonna, Lil Wayne) stehen bereits auf meiner Playlist 2010, die hoffentlich ihren Teil dazu beiträgt, dass wieder alles besser wird. Oder anders. Oder gewiss.
Und bis dem so ist, einfach ein bisschen lauter drehen.
...und Amy Winehouse lebt immernoch.
2009 nimmt wirklich nur die Besten.
Erst reißt es mein ehemaliges Mittelfeld- Ass Brittany Murphy im zarten Alter von 32 Jahren in die ewigen Jagdgründe und nun auch noch Vic Chesnutt. Beide waren verschreibungspflichtigen Medikamenten äußerst zugetan.
Ich sollte meine Tabletten vielleicht doch wieder absetzen...
"Everything occurs
like a blur.
Yesterday, tomorrow and today.
I am powerless,
set adrift.
Yesterday, tomorrow and today."
Rest in peace and prescription drug heaven.
23.12.2009
Have yourself a Merry little Christmas.
Vielen Dank erstmal für den Geburtstagsglückwunsch, André ;)
Dir und allen anderen, die sich darüber freuen und hier vor Weihnachten nochmal reinblättern, wünsche ich ein wunderschönes Weihnachtsfest, beschwingte und/ oder entspannte Feiertage und einen fußlahmen Grinch.
Habe mich heute entblödet, doch mal ein wenig Weihnachtsmusik in die Plattenteller zu spannen, aber da gibt es ja so viel Schönes - eine komplette Playlist wäre angesichts meines morgigen Frühdienstes jetzt doch zu aufwendig.
Entsprechend begnüge ich mich mit den Klassikern - Perry Como rauf und runter und dazwischen immer wieder "It's December" und "Hijo de la luna". Sagen sie nichts.
Melde mich vor Ablauf des Jahres wahrscheinlich nochmal mit den guten Vorsätzen.
Ho ho.. und so.
Sometimes you just have to get away with the girls.
Ich glaube, ich hatte schon einmal erwähnt, dass die große Hoffnung, an die ich mich derzeit klammere, die ist, dass im Mai 2010 alles besser wird. Und wenn nicht besser, dann wenigstens anders. Und wenn nicht besser und auch nicht anders, dann wenigstens gewiss.
Ein weiterer Grund, warum im Mai alles besser wird: Die heilige Bradshaw kehrt samt ihrer heiligen Helfer Hobbes, York und Jones zurück auf die Leinwand. Der Trailer gibt nicht all zu viel her, aber allein ihre Stimme wieder zu hören... macht froh. Ein bisschen.
10.12.2009
Es gibt Leute, denen geht es schlechter als mir. Heute: Oscar.
Wo ich aktuell nicht viel lache, geschweigedenn in Gelächter ausbreche - Oscar hat es mir heute angetan.
Oscar ist ein Kakadu. Oscar ist eine Frau. Und Oscar ist nackt. Oscar möchte das so, denn jede Feder, die ihm ihr wächst, stört ihn sie und wird entsprechend wieder gerupft.
Jetzt erzähl' mir nochmal einer, dass Vögel nicht putzig sind.
Sehr lustig auch Oscar's Betreuerin im ersten Video, als Oscar mit den Stummeln schlägt: "Ooh, you gonna fly away?"
Sing along..
???
...versteh' ich nicht. Heike Makatsch und Max Martin Schröder musizieren "Die schönsten Kinderlieder". Wozu? Rolf Zuckowski hat die doch alle schonmal gesungen. Schöner. Heike bleib' bei deinen Leisten.
Dann doch lieber den fabelhaften Soundtrack zu "Zweiohrküken".
Als Keri Hilson- Fan, Til Schweiger- Fan und Drag- Fan ist meine persönliche Nummer 1 selbstverständlich "I like" von Keri Hilson featuring Til Schweiger als wunderschöne Ginger Rogers, aber auch Jason Lytle (Homepage/ MySpace) kann ich wärmstens empfehlen.
Zum Soundtrack gibt es auch noch einen äußerst sympathischen Film, sehr hübsch für einen gemütlichen Abend, am allerschönsten zu zweit im warmen Kinosaal.
Tag 23 ohne Alkohol wird auch schon wieder finster. Eigentlich war er gar nicht hell. Noch 11 Tage bis zur Wintersonnenwende. Noch 141 Tage bis Mai.
04.12.2009
Der Schatten deiner Selbst..
"Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es ist, nur noch mit dem Schatten der Frau zu leben, die man liebt?"
Den Satz fand ich tragisch.
"Helen hat all das wovon viele nur träumen - eine wunderbare Tochter, einen liebevollen Ehemann, sie hat Erfolg im Beruf und steht im Mittelpunkt eines großen Freundeskreises.Nein, es war nicht meine Idee, diesen Film zu schauen. Ich war eingeladen. Schön war er trotzdem. Wobei "schön" vielleicht das falsche Wort ist. Schön echt. Ashley Judd als Helen sah sich sehr authentisch an.
Doch als sie Depressionen bekommt, droht sie den Halt zu verlieren. Mann, Familie, Freundeskreis, es gibt niemanden, der sie auffangen könnte. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich von allen ab, die sie lieben. Nur zu einer geheimnisvollen jungen Frau fühlt sie sich hingezogen. Sie scheint ein ähnliches Schicksal zu haben - doch kann sie Helen helfen, ihre Krankheit zu besiegen?"
Die Rolle der Mathilda (die geheimnisvolle junge Frau - Lauren Lee Smith) hätte man eventuell kleiner anlegen und stattdessen während der teilweise etwas in die Länge gezogenen 119 Minuten Laufzeit noch etwas tiefer in Helens Zerrissenheit eindringen können, aber alles in allem trotzdem sehr gelungen - wer sich für das Thema begeistern kann, dem sei der Film ans Herz gelegt.
Musikalisches Schmankerl: "No place to fall" von The Little Willies - im Trailer die Hintergrundmelodei, bei LastFM ohne Voice- over.
I'm here then I'm gone
and I'm forever blue.
But I'm sure wanting you."