30.12.2012

The hardest thing you'll ever learn is to love and to be loved in return.
And shit still doesn't work out.


So. 4 Stunden später. Ein Jahresplaner, eine Facebook-Timeline und ein Blog-Verlauf eines gesamten Jahres nehmen dann doch ein bisschen mehr Zeit in Anspruch. Das Traurige ist allerdings, dass ich nach wie vor nicht das Gefühl habe, diesem Jahr einen umfassenden Rückblick widmen zu wollen. Denn unabhängig von den vielen schönen Einzelerlebnissen, die ich hatte, ist retrospektiv doch wieder nur das vordergründig, wovon ich wider besseren Wissens alles abhängig mache: die Liebe. Auch, wenn es in der Liebe noch nie wirklich rund lief, zumindest keine 12 Monate am Stück - dieses Jahr war noch einmal etwas anderes.

Und so gehe ich vor dem Jahr 2012 in die Knie, wie vor keinem anderen Jahr zuvor. Den Menschen, den man drei Jahre lang als den wichtigsten Menschen in seinem Leben empfunden hat, zu verlieren, weil weder die Zeit, noch der Ort, noch die Kommunikation je auf unserer Seite waren, das ist kein schönes Erlebnis. Und wenn man es das erste Mal erlebt, ist es wahrscheinlich noch ein bisschen blöder.

Und auch, was sich im Spätsommer noch so vielversprechend als möglicher Wendepunkt ankündigte, war letztendlich nichts weiter als eine schöne Fata Morgana und die meiner Mutti gegenüber ausgesprochene Befürchtung "Weihnachten sind die eh alle wieder weg und ich sitze einsam weinend bei dir am Kaffeetisch." wurde zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Zwar hab' ich nicht auf meinen Stollen geheult, aber es ging auch mehr um den "Weihnachten sind die eh alle wieder weg."-Part. Ich verrate ja niemandem, dass ich heute mal durchgezählt habe, aber ein bisschen frustrierend ist es schon. Denn irgendwann sind sie alle. Und eigentlich sträube ich mich immernoch dagegen, die Stadt zu wechseln. Aktuell leuchtet zwar ein kleiner Silberstreif am Horizont, aber das habe ich seit August schon zweimal gedacht, und am Kaffeetisch saß ich trotzdem alleine. Wir beschreien also mal lieber gar nichts.


Was schön war, war zu spüren, wie viele Menschen mich trotzdem schätzen. Gerade nach meinem kleinen Totalausfall am 17.08. war ich wirklich beeindruckt, wie dicht das Netz doch war, das mich aufgefangen hat. Und hatte ein noch schlechteres Gewissen, dass ich diese lieben Menschen in schwachen Momenten nicht so sehr schätze, wie sie es verdient haben. Deswegen an dieser Stelle zum wiederholten Mal ein Dankeschön an alle, die mich aushalten, und besonderer Dank an jene, die mich schon länger kennen, und trotzdem immernoch fragen, wie es mir geht. Der Dankeschön-Hund ist übrigens ein anderer, als der bei Facebook ;-)

Die guten Vorsätze halten sich bis jetzt wieder arg in Grenzen. Genauer gesagt gibt es bisher nur einen. Das ist allerdings ein großer, und ich bin selbst gespannt, ob mir das auch nur im Ansatz gelingt: Kein Geflenne mehr im World Wide Web. So schön es ist, das Gefühl zu haben, viele Menschen auf einmal zu erreichen und dann auch die entsprechende Resonanz zu bekommen, aber auf der dunklen Seite der Medaille bilden sich eben auch Vollpfosten ein Urteil, die weder nach ihrer Meinung gefragt wurden, noch den Anstand hatten, mich erstmal persönlich kennen zu lernen oder wenigstens den Versuch zu unternehmen, die Dinge mal aus meiner Perspektive zu betrachten. Und deswegen habe ich mir eigentlich vorgenommen, nur noch denen, die von sich aus danach fragen, zu erzählen, wie's mir geht. Dementsprechend wird dies auch der letzte Post sein, in dem ich Vergangenes beweine. Denn da, wo es aufgehört hat, geht es definitiv nicht weiter.

Damit ich hier trotzdem irgendwas posten kann bin ich gerade auf der Suche nach einer neuen Kamera für's Jahr 2013. Das erste Jahr seit 1987, das 4 verschiedene Ziffern hat. Und in den letzten beiden, ungeraden Jahren hatte ich jeweils mehrwöchige, manische Phasen. Die Sterne stehen also günstig.

Auf auf!

...uuuuuuund *plöpp*

9 Kommentare:

André hat gesagt…

...und als Ergänzung für die kritische Masse, die mir diesen Blogpost schon wieder um die Ohren hauen möchte: Dieser Post soll sich nicht so lesen, als wäre ich ein bedauernswertes Opfer, das selbst niemals einen Fehler gemacht hat. Ich wollte meine Fehler jetzt nur nicht unbedingt in den Mittelpunkt meines Jahresrückblicks stellen. Ich bin mir ihrer aber durchaus bewusst.

Spontiv hat gesagt…

Ich seh kein Opfer. Sondern einen schönen und auch selbstkritischen Rückblick. Für 2013 wünsche ich dir Kraft.

André hat gesagt…

Vielen Dank! :)

Hans-Georg hat gesagt…

Kümmere dich nicht um die Vollpfosten. Mach es so, wie es dir gefällt. Das ist DEIN Blog, da kannst du schreiben, was du für richtig hälst. Manchmal kann das Blog auch als Ventil dienen. Und du erreichst damit auch die Menschen, die dir lieb und teuer sind.
Ich wünsch dir für 2013 nur das Beste!
Liebe Grüsse von "unten" von der Elbe.
Spuck doch da oben mal rein, ich schau dann, wann die Spucke hier vorbeikommt.

André hat gesagt…

Dir auch ein fantastisches, neues Jahr :)

Heute noch in die Elbe zu spucken ist gar nicht mal so abwegig, denn das Wetter sieht gerade so aus, als könnte man nochmal ein paar Fotos machen gehen. Ich sag Bescheid, wann sie losgeschwommen ist ;)

André hat gesagt…

dein blog, deine regeln :D

ansonsten viel erfolg im neuen jahr. das wird schon werden *grundoptimistisch guck*.

André hat gesagt…

"Wer André sagt, der muss auch Optimismus sagen." Dieses Paradoxon meiner Vertrauensfreundin Nummer 1 versuche ich 2013 mal in die Tat umzusetzen. Wenn's sein muss mit'm Holzhammer.

Euch auch ein prima 2013 und auf hoffentlich viele, gute Konzerte :D

Wolf hat gesagt…

War mir nicht bewusst, das mit den 4 verschiedenen Ziffern. Hab ich gleich aufgegriffen (und auf Dich verwiesen). Morgen bei statistik-dresden.de/statistik-blog.

Beste Wünsche für 2013!

LG Wolf

André hat gesagt…

Ebenfalls alles Gute für's neue Jahr! :)