21.04.2011

1000. Und wieder von vorn.



[Foto by MeinFotostudio | Musik: Frida Gold - Wovon sollen wir träumen? - Live & Acoustic.]

"Wir könn' nicht mehr atmen und vergessen zu essen,
wir trinken zu viel, es bleibt ein Spiel ohne Ziel.
Wan hört das auf? Wann komm' wir hier raus?
Wovon sollen wir träumen? Wo sind wir zu Haus'?"

Da denkst du nach und denkst nach und denkst nach, was einem tausendsten Post gerecht werden würde, um letztlich festzustellen, dass doch alle Ideen zu banal sind, um hier nach 999 Posts den Knallereffekt zu zünden.

Eine lange Abhandlung wollte ich schreiben. Darüber, warum ich gern sterben würde. Und warum es eigentlich gar nicht so verkehrt ist, nicht an seinem Leben zu hängen, und warum der Wunsch nach dem Tod im günstigsten Fall sogar den Weg in ein unbeschwerteres Leben ebnen kann. Aber irgendwie kam mir das dann zu gedrückt vor. So zum Jubiläum. Abgesehen davon, dass ich mich keiner "Dein Leben ist ein Geschenk"- Diskussion stellen möchte. Nicht, dass das nicht eines der wenigen Themen ist, zu denen ich wirklich leidenschaftlich sprechen könnte, aber da fehlt mir grad die Zeit 'zu.

Gibt es also zum 1000sten statt groß inszenierter Lebensmüdigkeit ein Bild. Genauer gesagt mein Berwerbungsfoto 2011, mit dem ich mich statt für eine dunkle Zukunft in einer hölzernen Kiste lieber für ein neues Leben bewerben möchte. Ohne jetzt die Erwartungen an die bald nahenden Veränderungen in meinem Leben zu hoch zu schrauben. Aber allein jetzt stelle ich schon fest, wie wahnsinnig gut es mir tut, eigenverantwortlich arbeiten zu dürfen und endlich einmal das Gefühl zu haben, nicht immer nur der Depp vom Dienst zu sein.

Entsprechend sehen auch die näheren Zukunftspläne aus: So gerne ich auch studieren würde, um in dem Feld, in dem ich mich aktuell bewege, etwas verändern zu können und der psychosozialen Betreuung von Menschen, die nicht zwangsläufig an einer massiven Psychose leiden, die aber einfach aufgrund ihrer gestörten Denkmuster Probleme entwickeln, die bei Anwendung entsprechender Bewältigungsstrategien niemals so tiefgreifend sein müssten, unheimlich gern stärker in den Fokus der Praxis verhelfen würde, so deutlich zeigt sich auch der Mehrwert einer realen Arbeit für mein Selbstwertgefühl. Langer Satz, macht trotzdem Sinn. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber ich bin jetzt seit einer Woche wieder in der Schule und fühle mich schon wieder wesentlich schlechter, als noch vor einer Woche, als im Stationsalltag alles schön war. Ehrgeiz hin oder her, aber im direkten Anschluss an diese 3 Jahre der Demut, denen bereits 22 Jahre der Demut vorangingen, nochmal 5 Jahre der Demut hängen, und ich schreibe wirklich einen Aufsatz darüber, warum ich mich dafür entschieden habe, mir 400 Internationale Einheiten Insulin zu spritzen.

Nichts genaues weiß man nicht, und wenn ich ab Oktober 2011 doch immatrikulierter TU- Student bin, steinigen sie mich nicht, aber aktuell sieht die Interessenlage so aus.

Und wen das jetzt so gar nicht interessiert hat, dem teile ich nur noch schnell den weniger psychotischen Rest mit:



[Musik: Clueso - "Herz"]

"Mein Herz auf deinem Beifahrersitz, dort hat es nichts verloren.
Und wenn du jetzt jemand' anderen mitnimmst, sitzt er hoffentlich nicht vorn."

Die Facebook- Freunde wissen es schon länger: Mein Laptop ist kaputt, statt weiß zeigt er nur noch pink, ohne entsprechende Farbeinstellungen entsteht innerhalb kürzester Zeit ein stechender Kopfschmerz und laut Google ist diese pinke Farbstörung wohl das Magen- Carzinom des Computers - wenn nicht schnell und teuer therapiert, dann lethal. Deswegen (mehr oder weniger) schleunigst einen neuen Computer gesucht und nun auch schon komplett bezahlt, weil mich die Targobank für nicht kreditwürdig genug hält, um mir eine 0%- Finanzierung zu gewähren - Eine DELL- Acer- Kombination wird bald Einzug halten in meine bescheidenen 4 Wände.
Wieder Laptop war keine Option, weil ich es hasse, wenn eine einzelne Komponente ausfällt und damit der komplette Komplex nicht mehr brauchbar ist, ohne dass man externe Teile anschließt, und dass diese verfi*kte Sekte mit dem pseudosubkulturellen Obstsymbol keine Option war, dürfte dem geneigten Leser keine Neuheit sein, also fachtechnisch beraten lassen und das kam raus. Hoffen wir, dass es nett aussieht am Platz.



[Musik: Frida Gold - Komm zu mir nach Haus']

Außerdem genieße ich den Frühling, so gut ich es kann mit dem Gedanken im Nacken, dass ich eigentlich 24 Stunden am Tag lernen müsste, aber immerhin: den Augustusgarten, den Schillergarten, den Fährgarten Johannstadt und den Biergarten an Katy's Garage habe ich schon besucht - Biergartenaktivitäten also voll im Soll - muss nur noch jemand zum Angrillen einladen und auch ein erster Sprung in die Kiesgrube wäre bei beständiger Wetterlage mal indiziert, und dann bin ich eigentlich schon voll zufrieden mit meiner Sommerzeit.

Musikalisch höre ich gerade sehr sehr gern deutsche Texte, sowohl das aktuelle Album "Juwel" von Frida Gold ("Zeig mir wie du tanzt", "Komm zu mir nach Haus'", "Wovon sollen wir träumen", "Undercover", "Verständlich sein") als auch das aktuelle Album "An und für Sich" von Clueso ("Herz", "Ich bin für's rollen", "Dreh dich", "Müsste geh'n") kann ich sehr empfehlen - aber an Musi kommt dann wahrscheinlich ab dem 1000understen Post auch wieder mehr... Deswegen... Einfach anhören, was ich hier so reingeklebt habe... Es ist schön ;)

Zwischenmenschlich passiert zwar was, aber aus Respekt vor eventuell Beteiligten bleibt das alles geheim, bis es vorbei ist...

Wissen sie also Bescheid. Tut mir leid, wenn das jetzt jegliche Erwartungen zerplatzen ließ und weder inhaltlich noch in Wortwahl und Ausdruck überzeugen konnte, aber ich wollte die 1000er- Hürde gern überwinden, um danach einfach weiterposten zu können.

Alle Fragen werden gern und ausführlich beantwortet. Hier und jetzt und auch sonst immer.

Und ganz am Schluss, wenn auch von der Wertigkeit eigentlich ganz an den Anfang gehörend, 1 ganz großes Dankeschön an den Herrn Spontiv, der, trotz eigener Sorgen, sowohl durch technisches Know- How als auch durch ein beeindruckendes Einfühlungsvermögen ganz und gar kostenfrei mein Leben zu bereichern wusste - es gibt so Menschen, die sind lieb.

Gute Nacht, Welt.


[Leipzig equals Spaß. Immer wieder.]


4 Kommentare:

Your Mother hat gesagt…

...und wenn das jetzt irgendwie negativ anmutet, dann trügt der Schein... Gesund reflektiert und irgendwie doch mittig fühlt es sich gerade an. Zwangsoptimismus war noch nie meins. Aber bitte nicht als Appell gegen Alles an sich lesen... ^^

André hat gesagt…

Jetzt hast du mir zum 1.000 soviel zum Lesen vorgesetzt, dass ich es überfliegen lesen musste ^^

Deshalb will ich mich ausnahmsweise mal kurz fassen: Schickes Foto - Lernen ist nicht alles - Studieren geht über Probieren - Man soll die Feste feiern, wie sie fallen... uswusf.

Und auch wenn ich dich manchmal dafür hauen möchte, dass du am Himmel aber auch immer nach Wolken suchst, belasse ich es diesmal bei einem derlerc und wünsch dir frohe Ostern.

christian hat gesagt…

Ein würdiger 1000er im epischen Format. Alles drin was dieses Blog eben so ausmacht. Fein!

@Vorredner-Andre
Das mit den Wolken und dem Hauen kann ich nachvollziehen. Aber man kann auch hin und wieder seine Wolken für ihn verscheuchen. Dann kommt auch sein sonniges Gemüt zur Geltung! ;) Win-win-Situation.

Sparringpartner hat gesagt…

Du schreibst wieder schön, siehst Schönes und fotografierst es gut (Januar - es war Einiges nachzulesen)...Deine Talente...es ist zum Neidisch werden.

Zum 1000. alles Gute.