Die Geschichte dazu kennen sie ja bereits, aber der Vollständigkeit halber, und weil ich so gern offene Briefe schreibe, hier mein Schreiben an den Verkehrsverbund Oberelbe:
17.07.2012
Ein offener Brief an den Verkehrsverbund Oberelbe.
Die Geschichte dazu kennen sie ja bereits, aber der Vollständigkeit halber, und weil ich so gern offene Briefe schreibe, hier mein Schreiben an den Verkehrsverbund Oberelbe:
"Sehr geehrtes VVO-Service-Team,
am vergangenen Donnerstag, den
12.07.12, war ich an der Talsperre Wallroda und wollte 16:15 den Zug
zurück nach Dresden nehmen, weil ich 18Uhr zur Geburtstagsfeier meines
Vaters eingeladen war.
Kurz nachdem ich in den Zug gestiegen war, kam allerdings, nachdem er
einige Minuten stand, die Durchsage, dass sich die Fahrt um einige
Minuten verzögern würde wegen eines aufgrund des Unwetters umgestürzten
Baumes, und dass die Fahrt über Arnsdorf umgeleitet werden müsste. In
Arnsdorf blieb der Zug allerdings wieder längere Zeit stehen, bevor die
Durchsage kam, dass man nun doch die Anweisung bekommen hätte, zurück
nach Kamenz zu fahren. Es stünde den Fahrgästen frei, ebenfalls mit nach
Kamenz zu fahren, oder auszusteigen. Da ich allerdings relativ sicher
war, von Kamenz noch schlechter nach Dresden zu kommen, als von
Arnsdorf, und noch mehr Zeit zu verlieren, stieg ich aus. Auf dem
Nebengleis stand ein Zug, der als Zielbahnhof auch noch "Dresden
Hauptbahnhof" anzeigte. Dieser Zug war hoffnungslos überfüllt, die
Fahrgäste hatten offensichtlich keine Durchsage bekommen. Der Zugführer
stand währenddessen im Haltestellenhaus und rauchte. Auf die Nachfrage,
ob dieser Zug das gleiche Problem hätte, wie der andere und Richtung
Dresden auch nicht weiter fahren kann, schmunzelte er und sagte "Ja. Ist
grad rot in die Richtung."
Es folgte eine für mich unglückliche Verkettung von Situationen -
der Bus nach Radeberg war gerade weg, der nächste wäre in einer Stunde
gekommen. Also bin ich mit dem Fahrrad im strömenden Regen nach Radeberg
gefahren - auch dort sah ich den Bus noch davon fahren, auch dort wäre
der nächste in einer Stunde gekommen, so dass ich schließlich bei
anhaltendem Regen von Radeberg bis Dresden mit dem Rad fuhr und völlig
durchnässt 18:15 zu Hause ankam. Wo ich mir, wieder trocken gelegt, ein
Taxi nahm, da ich so schon verspätet zum Geburtstag meines Vaters kam,
und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Dresden noch einmal eine
knappe Stunde nach Dresden Meußlitz unterwegs gewesen wäre.
Und auch, wenn niemand etwas für den umgefallenen Baum konnte, und
auch keiner die unglücklichen Umstände verschuldet hat, die dazu geführt
haben, dass ich die ganze Strecke mit dem Rad zurück legen musste, war
ich doch sehr erschrocken über das scheinbar gar nicht vorhandene
Krisenmanagement. Es gab schon öfter Unwetter, und es lagen auch schon
öfter Bäume auf Gleisen. Auf solche Situationen muss man doch
vorbereitet sein, um den Fahrgästen, die in der Pampa festsitzen, eine
vernünftige Alternative anbieten zu können. Irgendwo muss doch ein
Busbahnhof sein, in dem sich ein leerer Bus befindet, und ein Fahrer
muss Bereitschaft haben, und dann kann auch ein entsprechender
Ersatzverkehr gestellt werden. Und wenn dieser noch eine halbe Stunde
gebraucht hätte, bis er in Arnsdorf gewesen wäre, dann wäre das
zumindest eine Information gewesen, die den Fahrgästen weiter geholfen
hätte. Aber "Fahren sie mit uns nach Kamenz oder steigen sie aus" ist
kein brauchbarer Vorschlag. Von den Fahrgästen in dem anderen Zug, die
nichtmal eine Information erhalten haben, ganz zu schweigen. Ich möchte
auch nicht überheblich klingen, wenn ich hier große Reden schwinge, wie
man all das hätte managen können, und am Ende ist das nicht so einfach,
wie ich mir das vorstelle, aber irgendeine Form von Krisenmanagement
kann man meiner Meinung nach erwarten. Die Fahrgäste einfach im Regen
stehen zu lassen ist frech.
Die Tageskarte für mich und mein Fahrrad, die ich so nur für eine
Hinfahrt nach Kleinröhrsdorf nutzen konnte, hat mich 10,60€ gekostet,
das Taxi 23,80€. Die Nerven, die ich auf der Landstraße von Arnsdorf bis
Dresden verloren habe, lassen sich leider nicht berechnen. Und ohne
anmaßend klingen zu wollen, aber ich erwarte eine angemessene
Wiedergutmachung.
Im Anhang ihr Werbeversprechen von der VVO-Homepage: "Egal wie das Wetter wird! Busse & Bahnen im VVO bringen Sie sicher ans Ziel!"
Mit freundlichen Grüßen,
André."
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