26.10.2009

Zum Hellen Denken.


Damit ich mal was poste.

Die liebe Sonne heute Morgen, betrachtet von meinem Balkon. War schön zu sehen, und auch das bunte Laub an der Elbe kommt irgendwie schöner in Nachmittagssonne als in Nebelschwaden.

Und sogar richtig grün ist es nochmal geworden in der idyllischen Johannstadt: Der Prozess gegen Alex W., der von 200 Polizeibeamten und mindestens genau so vielen Einsatzfahrzeugen begleitet wird, findet drei Schritte entfernt von meiner Haustür, direkt an meinem täglichen Arbeitsweg statt.

Das gibt Atmosphäre. Der güldene Herbst.

20.10.2009

So long...

...sollte der Post eigentlich überschrieben sein. Unterstützt mit dem Bild "Forcing a smile and waving goodbye".

Anlässlich des dritten Geburtstags meines Blogs wollte ich mich vorerst beurlauben.

Doch nachdem ich meinen Post (NSF Frustkritiker) dreimal gelesen hatte, fand ich diese Idee, die nun eigentlich schon seit einer Woche gereift war, doch wieder blöd. Denn einer der Faktoren, die mich seit Anfang dieses Jahres in mein sommerliches Stimmungshoch gebracht hatten, war das Posten. Und ins Online- Tagebuch gehört nunmal der komplette Verlauf.

Will nur sagen:

Eine Post- Dichte wie im Sommer ist hier die kommenden Monate keinesfalls zu erwarten. Dass mir das keiner krumm nimmt. Aber das dürfte ja bereits aufgefallen sein.

Statt aber einfach hinzuschmeißen, werde ich versuchen, mein kleines, buntes Schreibheft hier nach Möglichkeit am Laufen zu halten. Denn "Blog hinschmeißen" lässt sich im hellen Denken definitiv nicht als Erfolgserlebnis abrechnen.

Prost derweile, und Happy Blogday, Babyblog!

15.10.2009

Since we've no place to go: Let it snow, let it snow, let it snow.


Willkommen, Schnee.

Ich finde das Ganze ja gerade sehr gemütlich. Ganz im Gegensatz zu allen anderen, die sich heute mir gegenüber zum Wetter geäußert haben. Aber scheiß Wetter fordert wenigstens nicht dazu heraus, vor die Tür zu gehen, wenn man bereits hinter der Tür nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll.

Machen wir jetzt also Weihnachten. Zusammen mit aHa. Denn deren "Shadowside" passt in meinen Ohren unheimlich gut zu Großmutter's Kuscheldecke, dicken Wollsocken, Wärmflasche, Heißer Schokolade, Marzipan- Mandeln und Kulturdokus.



Spekulatius miteinander!

May I introduce: Die Pfotenhauer DVD- Wand.


Es wurde gebohrt. Im ersten Anlauf hatte es mit dem normalen Bohrer nicht funktioniert, deswegen gestern Bohrhammer- Einsatz mit dem schönen Ergebnis einer DVD- Wand, die auf der linken Seite tiefer hängt, als auf der Rechten. Entweder war ich beim Anzeichnen betrunken oder die Wasserwaage kaputt.

Immerhin hängen die Regale symmetrisch schief. Ich steh' doch so auf Symmetrie. Auf dem Foto fällt es gar nicht so auf..

Und diese alternative Projektkunst passt auch gut in meine verfluchte Transitwohnung, für die es nun definitiv keine Einweihungsfeier geben wird. Nur für den Fall, dass sie sich fragen, wo ihre Einladung abgeblieben ist.

Das zweite Großprojekt nach der erfolgreichen Bohrung war die Installation der Spüle. Beim Probelauf ging noch alles gut, heute stand ich in einer Pfütze. Ich hatte mich allerdings in letzter Zeit auch schon ans Aufwaschen in der Badewanne gewöhnt.

Die 5 Stunden gestern haben sich gelohnt. Ich steck' jetzt meinen Kopf in den Herd.

Halt, Moment. Ich habe keinen Herd...

Girlpower für den Winter.



Ja, ich weiß, dass ich ihnen Miss Platnum nun schon mehrfach vorgestellt habe. Aber sie tut einfach so viel Gutes für meine Seele.

Auch wenn der Songtext diesmal leider gar nichts hergibt, was ich irgendwie für mich verwerten könnte - allein die selbstbewusste Erscheinung von Frau Platnum lässt mir das Herz aufgehen. Erst recht, wenn sie einen meiner allerliebsten Tracks aus der Zeit, in der ich noch Quark im Schaufenster war, neu interpretiert.

Babooshka. Im Original dargeboten von der Bush, Kate.



Ich brauche endlich dieses Album.

11.10.2009

May I introduce: Der Herd.


Sie sehen keinen Herd? Sie sind nicht kreativ.

Die Küche, die ich ursprünglich bekommen sollte, habe ich genau so wenig bekommen, wie die Wohnung, in der sie stand. Oder noch steht. Und weil ich mir nicht auch noch einen neuen Herd leisten kann ultrahipp bin, habe ich beschlossen, lediglich eine unkonventionelle Kochkombi zu installieren.

Der kleine Grill gehörte einst Mutter, die ihn mir großzügig vermachte, und übernimmt jetzt hier alle Aufgaben, für die ich zuvor den Backofen genutzt habe: Brötchen aufbacken. Auch den Toaster ersetzt er. Das Erlernen der großen Kunst des Backens kann auch noch bis zur nächsten Wohnung warten.

Rechts angrenzend symmetrisch drapiert meine zwei Herdplatten, die mir heute erstmals Fischstäbchen braten und Buttergemüse erhitzen durften. Haben sie prima gemacht. Und reicht als Herd vollkommen für den Singlehaushalt. Sagt Mutti. Mutti weiß, wie es mir geht, und versucht deshalb, in allem das Gute zu sehen.

Ich dagegen habe lange aufgegeben, hier irgendetwas Gutes zu sehen und denke mich stattdessen heute schon ein Jahr weiter.

Wir schreiben den 11. Oktober 2010. Ich wohne in einer charmanten Zweiraumwohnung mit Herd in der Dresdner Neustadt und fühle mich auf Arbeit wieder wohl. Zur Feier dieser erfreulichen Entwicklungen habe ich meine allerbesten Freunde eingeladen, mit denen gemeinsam ich das komplizierteste Menü, das wir auf Chefkoch.de finden konnten, nachkoche.

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Zubereitung des Menüs: 6 Herdplatten.

:'(




Da war ich das Wochenende zweimal im Sport, fühle mich frisch und durchbewegt, will nur schnell meine Mails checken und mich danach weiter in einem kurzen Schub der guten Laune suhlen, tritt mir web.de ans Schienbein.

Stephen Gately ist auch nicht mehr.

Als er sich damals zu sich selbst und Eloy bekannte, tanzte mein kleines, schwules Herz tagelang. Während meine Cousine trauerte, weil sie eigentlich in Eloy verliebt war. Die Ausschnitte aus der Bravo hab' ich heute noch.

Rest in peace and Boyzone sheets.

10.10.2009

Where have all the options gone?


Da will man Samstag Abend mal was unternehmen und die Stadt gibt nichts her. Auf der Bodenbacher Straße wird jazzgetanzt, aber die wollen scheinbar keine Besucher. Die nächstspannende Möglichkeit findet sich im Stadtanzeiger auf Seite 53:

"[...] Alexandra Klawitter zeigt die verdrängende Kraft der Wollhandkrabben.
[Kunstbahnhof Dresden, bis 16.10.]"

Immerhin mal wieder gelacht.

Fall has arrived most definitely. Wenn sich jemand gut mir Herbsten auskennt, Ideen zur Abendgestaltung werden hier dankend entgegen genommen.

08.10.2009

Check your smile.




Ja, mit der Idee eines sich ständig erweiternden, bunten Reigens an Web- und TV- Fundstücken innerhalb der nächsten Wochen müssen sie sich wohl anfreunden.

Heute wird die Flagge aufrecht gehalten von einem freundlichen G-20 Protestanten in Pittsburgh, sowie Miss Li und Amanda Jenssen, die mit "Bourgeois Shangri- La" den TV- Spot für den aktuellen iPod nano Capture besingen.

"Got a feeling that I don't belong,
got a feeling that I shouldn't be here.

Can’t stand another single day.
Gotta get away.
Ohhh…."

Hat beides eine gewisse Heiterkeit, ohne dass die Grundsituation Heiterkeit hergibt.

So mögen wir das.

07.10.2009

The heat is on.



Wer wie ich ein bisschen was für die liebe Umwelt übrig hat und wie ich hoffnungslos starstruck ist, dem gefällt auch "Beds are burning" in der Neuauflage für das Projekt "Tck tck tck", unterstützt unter anderem von Duran Duran, Mark Ronson, Fergie, Milla Jovovich und Klaus Meine.

Man hätte noch mehr draus machen können, aber Serena Ryder und Marion Cotillard machen schon so ein bisschen schöne Gänsehaut.

Download the song for free and become a climate ally @ Time for Climate Justice.

06.10.2009

Start from scratch.


So.

Weiter krank geschrieben bis Donnerstag. Freitag und Wochenende habe ich frei. Theoretisch. Und dann ist Schule. Heißt also, dass ich diese Woche nicht nochmal unbeholfen über Station stolpern muss. Und ab Montag dann hoffentlich wieder mit Intellekt glänzen kann.

Ich brauche endlich wieder berufliche Bestätigung. Und damit ich dem Glanz ein bisschen auf die Sprünge helfe, beginne ich bereits heute, mich sowohl wiederholend als auch neu zu belesen. Irgendwo muss man ja anfangen.

Außerdem hilft lesen gegen die vielen "Was wäre gewesen, wenn"-s in meinem Kopf. Denn Konjunktive bringen mich weder auf Arbeit noch in der Wohnung voran. Nicht umsonst glaube ich fest an "Everything happens for a reason".

Gern würde ich auch wieder andere Inhalte posten, aber irgendwie kommt mir nichts zugeflogen. Entweder war im Sommer mehr los, oder meine Wahrnehmung hat sich auch schon mit Glühwein in dicke Decken gekuschelt und chillt am Kamin. Wo ihr allerdings das Kaminradio folgenden Vintage Moment bescherte:



Shakespeare's Sister - "Stay". Nicht melancholisch, sondern gemütlich zu hören.

04.10.2009

"Außer uns und den Giraffen .. ist keiner da.
Ich nehm' dich in den Arm .. und träum von Afrika."




Eines der Zeichen dafür, dass mein aktueller Durchhänger trotz zeitweiser Parallelen noch lange nicht an letzten Oktober ran kommt, ist die Tatsache, dass ich Musik nach wie vor genießen kann.

Daher heute hier der fabelhafte Philipp Poisel.

Sein MySpace hat knappe 500.000 Hits und allein die Google- Trefferübersicht zeigt mir, dass er schon seit einigen Jahren wirkt, aber wie es halt so ist mit mir - manches kommt ein bisschen spät an. In dem Fall über K., die Herrn Poisel bei LastFM fand und mir von seinen tatsächlich großartigen Texten vorschwärmte.

Meine Favoriten sind "Seerosenteich" (s.o.), "Durch die Nacht", "Halt mich", "Schweigen ist Silber" (s.u.) und "Als gäb's kein Morgen mehr", aber wie schon bei einigen Singern/ Songwritern, die ich mir in letzter Zeit angehört habe, lässt sich eigentlich das gesamte Album sehr gut hören - mit einer flauschigen Decke, einer heißen Schokolade und einer wohl platzierten Wärmflasche. Vielleicht komme ich musikalisch jetzt endlich in meine Singer/ Songwriter- Phase, auf die ich schon so lange warte.

Gute Texte genießen können - eine Eigenschaft, die Menschen, die nichts können, nicht haben. :)


Let's get inside.


Die ganze Zeit mein herunter gekommenes Wohnhaus als Begrüßungsbild im Blog, das wird irgendwann gruselig. Deswegen geht's heute mal rein in die gute Stube. Denn hinter der von innen geschlossenen Wohnungstür lassen wir das Ghetto zurück und versuchen drinnen, eine ebenso stilsichere wie praktische Wohnung hochzuziehen.

Darf ich vorstellen: Mein Workspace.

Mein alter Schreibtisch steht nebenan im Wieselzimmer und bangt seinem noch ungewissen Schicksal entgegen, denn ich wollte gern einen Schreibtisch haben, der tiefer als 60 cm ist. Entsprechend zwei Böcke bei Ikea gekauft, eine 180x80cm große, 28mm dicke Holzplatte von Hornbach draufgelegt, zwei Rollcontainer drunter geschoben und fertig. Bisher bin ich äußerst angetan.

Dank der Böcke ist mein Schreibtisch sogar höhenverstell- und neigbar, genau wie mein sexy neuer Bürosessel Verner, und in der aktuell eingestellten Höhe kann ich sogar meine Füße in der Luft baumeln lassen, wenn mir danach ist. Keine Ahnung, ob das rückengerecht ist.



Eingerahmt wird der Workspace zum einen von meiner Memorabilia- Pinnwand, die auf der Gerokstraße noch im Flur hing und jetzt hier darauf wartet, noch weiter bestückt zu werden und zum anderen von meiner Nachttischlampe aus Figueres, die auf der Rückfahrt von Spanien bereits 24 Stunden zwischen meinen Beinen verbrachte. Sowas verbindet. Keine Scherze, bitte.



Das letzte Bild zeigt im Hintergrund in gelb Quakquakquakquakquakquakquak, senior und davor in grün Quakquakquakquakquakquakquak, junior. Beide sind sie keine sonderlichen Augenweiden, doch beide geben sie Laut bei Druck auf den Bauch. Was sie immer dann tun müssen, wenn ich gerade gar nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll. Ich befürchte, die Batterien der beiden sind bald leer.

Passend dazu im Vordergrund mein Krankenschein und ein Rezept von meinem gestrigen Besuch beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Bereits am Freitag Abend stellten die Kollegen im Diako 38,1 Fieber und 160/90 Bluthochdruck fest und die Bereitschaftsärztin schrieb mir schnell und gern einen Virusinfekt auf. Bräuchte ich diese dämliche Krankschreibung nicht, hätte ich mir diese Diagnose auch selbst stellen können. Denn die pathogenen Viren heißen Stress und Rastlosigkeit und die notwendige Therapie beschränkt sich auf eine einzige Maßnahme: Ruhe. Vor 2 Monaten hätten mich nämlich weder 38,1 Temperatur noch ein erhöhter Blutdruck gestört.

Am 12.10. beginnt die Schule wieder, und ich hoffe inständig, dass geistige Forderung und eine feste Tagesstruktur mir wieder einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben. Ich glaube zumindest daran. Das ist schonmal was.

Und bis dahin gibt es Sekt am sexy Workspace.

Prost =)

02.10.2009

Willkommen im Sozialen Brennpunkt.


Ich beginne jetzt einfach mal, meine neue Behausung vorzustellen, sonst mache ich es nie.

Und es geht los mit dem Schlimmsten: Dem Haus. Ein Ghetto- Block wie er im Buche steht. Ich räume jetzt einfach alle Fehler, die ich gemacht habe, ein, in der Hoffnung, dass es das irgendwie besser macht.

Wäre mir dieses Haus unter normalen Umständen gezeigt worden, ich hätte wahrscheinlich die Wohnung gar nicht sehen wollen. Aber ich war schwach. Und so wohne ich jetzt Tür an Tür mit Menschen, die sich weder kämmen, noch lächeln, noch meine Sprache sprechen. Ich möchte das ungern pauschalisieren, aber ich glaube, ich kann es pauschalisieren. 1 oder 2 normal aussehende Personen habe ich bis jetzt im Haus getroffen. Aber die waren vielleicht auch nur zu Besuch.

Johannstadt könnte so schön sein. Aber wie auf meiner aktuellen Einsatzstation, wo die mit Abstand kritischsten und griesgrämigsten Patienten des gesamten Krankenhauses untergebracht sind, scheinen sich in meinem Block die gesamten Sozialfälle der Umgebung zu konzentrieren. Im Nebeneingang wohnte der Mörder von Marwa al Sherbini.

Willkommen in der Nachbarschaft. Ich plane derweile schonmal den nächsten Umzug..

Ich hätt' jetzt wieder Platz...


Awwww.

Der würde sich so gut auf meinem Bett machen.

Muss ich haben.