15.03.2008

Über den Stolz einer Mutter. Teil Drei.

[Erstes Foto.]

Habe ich also, wie angekündigt, einen neuen Sittich eingeholt. Erster Versuch ist ja aufgrund des Frauenüberschusses kläglich gescheitert, doch eine Woche später waren tatsächlich wieder frische Männchen am Start. Das Problem war nur, dass die noch so jung waren, dass man sie nicht erkannte. Weiß ich also noch nicht, was ich mir da jetzt angelacht hab'. Der Sittichfachverkäufer war der Meinung, das stört die nicht, wenn die nicht brüten können. Eier einfach wegnehmen. Und Abendbrot draus machen.

[Erstes Kennenlernen.]

Nachdem Rocky ja damals ewig gebraucht hatte, bis er mal aus seiner Kiste kam, habe ich Eddie mehr oder weniger raus geschüttet. Keine Zeit zu warten, die ersten Fotos müssen noch gemacht werden, so lange ich Tageslicht im Zimmer hab, kannst ja so ein Kleinkind nicht gleich am ersten Tag blitzen. Eher trantütig kam er daher, hockt dumm auf seiner Stange und tat nichts. 13:56 der erste Schiss, 15:54 das erste Mal aufgeplustert, 15:56 das erste Mal umgedreht und 16:01 das erste mal Piep gemacht. Dauert halt alles noch ein bisschen länger bei den kleinen Buben. Oder Mädchen.

[Eddie mit Genosse Plüsch.]

Eigentlich hatte ich ja großartige Pläne, ihn die erste Woche in seinem Käfig zu lassen, wie's eigentlich sein soll, Rocky auch die ersten zwei Tage drin lassen, dann raus lassen, Eddie vorleben, wie toll wir klar kommen, währenddessen Eddie durch manuelle Futtergabe handzahm machen... naja... Am zweiten Tag hab ich Rocky rausgelassen, am dritten Tag hatten die beiden ihr erstes Date, gestern Abend ist Eddie bei Rocky eingezogen. Die kleinen werden so schnell erwachsen.

[Der Morgen nach der ersten, gemeinsamen Nacht.]

Im Umgang miteinander sind sie allerdings noch etwas unbeholfen. Rocky behandelt Eddie wie seinen Plüschvogel, mit dem er nun seit über einem Jahr intim ist, und den Plüschvogel stört es natürlich nicht, wenn man ihm an den Flügeln zerrt und ihm auf den Kopf tritt. Eddie dagegen sitzt vollkommen resigniert da und lässt es mit sich geschehen. Tränentier. Wenn auch recht amüsant zu beobachten, denn im Verhalten von Obermacho Rocky, der, von sich selbst überzeugt wie kein Zweiter, rabiat ran geht und ohne großes Vorspiel sofort pimpern will und dem Verhalten von Klemmschwester Eddie, der eigentlich nur kuscheln und seinen Partner füttern will und aufgrund dessen auch auf sich rumtrampeln (im wörtlichen Sinne) lässt, finden sich doch erstaunlich viele Parallelen zur Welt der schwulen Liebe.

[Der erste, gemeinsame Ausflug.]

Bin mal gespannt, was das noch wird, ein Match made in Heaven wie meine ersten beiden Vögel sind sie definitiv nicht, aber ich bin guter Hoffnung, dass sich da eine wilde Romanze entwickelt. Ihre erste gemeinsame Nacht ist ohne Komplikationen verlaufen und bisher hat noch keiner versucht, den anderen zu töten. Was vorkommt. Bei Sittichen. Das ist gut. Heute habe ich Rocky sogar schon dabei erwischt, wie er Eddie den Kopf gekrault hat. Doch ein weicher Kern.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vogelzucht und -ordnung! Ist ja niedlich das Kleine (da unbestimmte geschlechtliche Eigenschaft und wir ja wissen, dass auch Frau mit stolz "blau" tragen kann). Ich hoffe, ihr kommt klar und die vier Wände werden in der Dreier-WG nicht schnell zu eng, wenn die beiden Tiefflieger mal ihre Ruhe haben wollen, muss sich der menschliche Mitbewohner sicher schamig zurückziehen. Na ich wünsche allen Mitbewohnern ein gesundes und langes Leben! :)

Your Mother hat gesagt…

Dankeschön :o)

Habe gerade eine King Size- Schaukel für die beiden gebastelt, damit sie vielleicht im Ehebett schlafen, aber bis jetzt haben sie's noch nicht so richtig begriffen..

Mal schauen, ob ich mich angemessen "schamig" verhalten kann ;o)