12.11.2006

Wochenende ist, was du draus machst.

Wenn sich im Dienstplan bei Samstag und Sonntag zwei fettgedruckte Kreuze statt des üblichen, schlanken S finden, dann ist das ein Event in meinem hoch anspruchsvoll- eintönigen Alltag. Muss man natürlich was draus machen. Die Antwort: Wellness. Macht sich allerdings schlecht mit ganz viel Motivation aber ganz wenig Bargeld auf der Haben- Seite. Musste also 'ne abgespeckte Version her, macht ja nix, sind ja flexibel.
Los ging's Punkt 8.00 Uhr mit einem zwei kleinen Gläschen Guten- Morgen- Asti. Mutti war spazieren, als sie wieder kam hatte ich entsprechend schon odentlich einen im Tee. Also mit Schlagseite an den Frühstückstisch gewankt, den die Mutti liebevoll mit Kerzen und Servietten und so Kram hergerichtet hatte.. wundervoll soweit.
Dann geduscht, die Fickmich- Schlüpfer und die dazugehörigen Fickmich- Strümpfe angezogen, dazu mein neustesschickstes Outfit und dann zum Hauptteil des Wellness- Tages übergegangen: Spazieren. Es mag arm klingen, aber ein kitschiger Spaziergang an der Elbe ist einfach so idyllisch. Habe natürlich wieder versucht, viele schöne Fotos zu machen, habe schließlich 24,95 $ für den Flickr Pro- Account rausgeschmissen, da muss jetzt was rein.
Dummerweise sehen die Elbwiesen immer gleich aus, einfach nur öde, daher zum Teil mich selbst fotografiert, zum Teil einfach meiner herbstlichen Musikauswahl gelauscht und debil Löcher in die Luft gelächelt. Erbärmliches Weltkulturerbe.
Ziel des Spaziergangs war der Flohmarkt, wo ich auf meinem Weg zur inneren Mitte ein bisschen Geld in völlig nutzlosen Nippes investieren wollte.. Bin jetzt im Besitz von vier ganz bezaubernden Schnapsgläschen, die auch nur ein ganz kleines bisschen wackeln wenn sie niemand festhält sowie zwei niedlich- buckligen Keramik- Eulen, die nun auf meinem Fernseher glucken. Die 4 €- Lampe erfüllt sogar einen Zweck.
Ingesamt 5 Stunden unterwegs gewesen und zu Hause dann sofort umgefallen, um seit langem mal wieder einen richtig entspannenden Mittagsschlaf zu halten und anschließend einen merkwürdigen Film über hässliche 10jährige Buben zu schauen, die sich in einem beliebigen französischen Vorort als Damen verkleiden.

Insgesamt ein wundervoll- entspannter Tag und ich glaube, die Übermutter hat mein Vorhaben diesmal sogar unterstützt statt es, wie üblich, zu boykottieren: Alle Ampeln waren grün.
So stell' ich mir Rente vor.

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