17.06.2008

Ferien auf dem Lande.

Wie bereits erwähnt, war ich übers Wochenende auf Fernreise. Also nicht wirklich übers Wochenende. Sondern zwischen zwei Schichten. Und auch nicht wirklich fern. Sondern in Bernsdorf. Die Qualität litt darunter allerdings nicht.

Samstag nach dem Frühdienst noch schnell tanzen gewesen, einen völlig unnötigen Wocheneinkauf getätigt, Kackpapier vergessen und dann 17.31 in den Zug Richtung Königsbrück gestiegen. Der Name kam mir gleich so bekannt vor, aber ich wusste nicht mehr, warum. Am Bahnhof Königsbrück wusst' ich's dann wieder. Da stand er einst, S. in seinem schwarzen Golf, ein Lächeln über's ganze Gesicht, und ich habe mich einen Monat lang fabelhaft gefühlt. 2003 oder wann das war. Doch dann kam der gelbe Brief...

[Busfensterimpressionen. Nicht schön, aber selten. Hier alle Bilder.]

Gott sei Dank musste ich aber noch in den Überlandbus umsteigen, um über Dörfer, die bezaubernde Heile- Welt- Namen wie Schmorkau, Schwepnitz oder Grüngräbchen trugen, letztlich nach Bernsdorf zu gelangen. Dort ist mein Vati nämlich Dauercamper. Seit noch nicht so langer Dauer. Er wechselt immer mal das Gehöft.

Und endlich am Ziel meiner Reise wusste ich, dass es sich gelohnt hatte, die BRN dieses Jahr mal sausen zu lassen. Unterkunft direkt am Meer, nackte Rentner in der Sonne und der Rotkäppchen Sekt wartete bereits auf mich.

Vor dem Abendbrot gleich mal den Badetümpel angetestet, stilecht splitternackt natürlich, und als ich zwei Runden geschwommen war, rief man mich zum Essen. Von Vati selbt eingelegte Steaks, und nicht irgendwelche Putensteaks oder "Fischsteaks", nein, echte Fleischsteaks, dazu von Vati selbst gemachter Gemüsesalat und von Vati selbst gekauftes Radeberger, es fühlte sich an wie Paradies.

Am Sonntag hatte mein Vati dann Geburtstag, deswegen haben wir, nachdem wir noch einmal Mondscheinbaden waren, am Lagerfeuer reingefeiert und noch bis 2 gesessen.

Am nächsten Morgen wurde ich in meinem Vintage- Wohnwagen auf persönlichen Wunsch 9.30 mit den Worten "baden geh'n" geweckt, also gleich wieder in die Badehose gesprungen, wieder rausgesprungen, als mir einfiel, dass wir ja freikörperbaden, und anschließend erfrischt an den Frühstückstisch mit Kaffee und Brötchen gesetzt. Weder Kaffee noch weißes Mehl gibt es bei mir daheim. Kaffee ganz selten. Kann man als nie gelten lassen. Ich war im Himmel.

Nach dem Frühstück noch eine kleine Radtour gemacht, Felder und Wälder angeschaut, noch ein Bier getrunken und dann musste ich auch schon wieder in den Zug zurück in die Zivilisation. Spätdienst stand im Kalender.

Ich kann nur jedem, dem sich eine ähnliche Möglichkeit bietet, empfehlen, zeitlich begrenzte Abgeschiedenheit einer städtischen Großveranstaltung vorzuziehen. Baumelseele, Luftkopf und ein angenehmer Eigengeruch nach See, Feuer und Kuh sind es definitiv wert.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey mein Großer, hast meinen vollen Neid für deinen kurzen, aber schönen Erholungstrip....*schwärm* Wollte kein Fischi an Rute im Wasser :-) Hättest vielleicht noch ne 3.Runde schwimmen müssen...Schön so ne Camper-atmosphäre :-) Freu mich für dich. *schmatz*

Anonym hat gesagt…

Schön... aber: Da machst Du uns hier den Mund wässrig von wegen nackt baden und dergleichen, man(n) wartet gespannt auf Beweisbilder... nix, nur der Kopf guckt aus dem Nass!

Your Mother hat gesagt…

Ich offenbare mich hier schon zur Genüge, dieses eine Geheimnis sei mir gegönnt. Da müssen sie mich schon in einem meiner schwachen Online- Momente oder in einer festen Bindung erwischen ;)

Rich Rubin hat gesagt…

allein die beschreibung der tage entspannt ungemein. dass man sich dabei gedanken macht, was ein schwacher online-moment sein könnte, ist ebenfalls reizvoll.

Your Mother hat gesagt…

ich verstehe es halt, alle wichtigen denkzentren mit wenigen mitteln anzusprechen ;)