29.05.2008

Bunte Bilder, Teil 2.

[Teil 1 hier.]

Auch wenn ich nicht stolz darauf bin, aber trotz Führerschein fahre ich mit Bus und Bahn. Und sitzenderweise bleibt einem nichts anderes übrig, als Wahlplakate wahrzunehmen. Oberbürgermeisterwahl Dresden, 08. Juni 2008, heute mal Reklame von dort, wo der Daumen rechts ist.

Wer nicht weiß, wo das ist: Links. Persönlich habe ich diesen Merksatz nie verstanden, weil ich nicht wusste, in welche Richtung ich meine Hand halten soll, aber was Spaßigeres fiel mir jetzt grad' nicht ein.

Dr. Klaus Sühl kandidiert also für dort, wo der Daumen rechts ist. Recht kreativ finde ich ja sein oben abgebildetes Wahlplakat: Der Klaus auf der linken Seite, namenloses Weißhaar auf der rechten Seite, Bildkommentar: "Dr. Klaus Sühl. (erster von links)" Sehr simpel, muss man aber erstmal drauf kommen. Ich habe gayschmunzelt.

Ein weiteres seiner Wahlplakate hat mich dann allerdings verwirrt. Es plädierte für eine ehrliche Politik, "ohne Filz und Klüngel". Das musste selbst ich erstmal nachgooglen. Was nichts gebracht hat. Ich wurde zu Wikipedia's "Kölsch (Sprache)" und "Kölner Klüngel" weitergeleitet, anderswo wurde mir erklärt, dass Filz und Klüngel irgendwas in Richtung Korruption/ Vetternwirtschaft bedeuten wollen, und ich denke doch, dass es sich tatsächlich um diesen Sachverhalt handelt. Eins meiner Glieder würde ich dafür aber nicht ins Feuer legen.

Scheint so, als wäre das Argument meiner Lieblingsmutti bekräftigt: "Die PDS, die müssen sich einen aus dem Westen holen, weil wir hier wieder nichts Eigenes anzubieten haben, das gefällt mir auch nicht." Und meine Mutti ist eigentlich überzeugtes Gysi- Groupie.

Schließe ich also mit der Konklusion, die diese weise Frau letztendlich zog: "Am besten wir wählen einfach die Helma, die gewinnt sowieso, und wir sparen uns den zweiten Wahlgang."

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